Hallo @Peter,
Unser Mitglied @Ede hat einen ausführlichen Repport geschrieben (u. a. über die Pantour-Nabe)
http://www.mtb-news.de/forum/t/dahon-sp ... st-7089071
12 [mm] Federweg ? (Ist soviel wie die Breite meines Fingernagels vom Zeigefinger
)
Ein Problem bei der Fahrradbereifung (einer im Prinzip genialen Erfindung !) ist, daß der Luftreifen im Grunde kaum Negativ-Federweg zur Verfügung stellt. Bei Hochdruck-Reifen ist das noch problematischer. Solche Laufräder neigen zB bei Kopfsteinpflaster zum Springen. Dabei ergibt sich für das Vorderrad eine verminderte Lenkkontrolle und für das Hinterrad eine verminderte Antriebs-Traktion. Ein Rennradfahrer würde das gern vermeiden. Ein Faltradfahrer mit einem kleinen Laufrad (das fällt tiefer ins Mauseloch !) kann auch einen ordentlichen Negativweg gebrauchen. Bei hohem Luftdruck wie bei einem Rennrad (8 bis 9 [bar]) und Federung sollte diese dem Reifen den fehlenden Negativweg zur Verfügung stellen.
Reifenfederung und Aufhängungsfederung sind hintereinander geschaltete Federn und es kann daher eine gemeinsame Federkennlinie gebildet werden. Bei einem max. Reifenfederweg von 12,5 [mm] ( = halbe Reifenbreite; 25 [mm] Reifen) plus 12 [mm] max. Aufhängungsfederweg ergibt sich ein Gesamtfederweg von 24,5 [mm]. Bei 1/3 Negativfederweg sind das etwa 8 [mm] , das beim Aufhängungsfederweg als SAG zur Verfügung stehen müßte. 8 [mm] von 12 [mm] scheint mir etwas wenig (4 [mm]) für die eigentliche Federung (Komfort-Federung ?) übrig zu lassen.
Die für das Reach 2015 berichteten 15 [mm] sind da auch nicht viel besser. Generell muß man den Federweg im Hinblick auf die Unebenheit der beabsichtigten Wegstrecke ausrichten. Durch Luftdruck einstellbare Federn haben da große Vorteile. Darüberhinaus ist die Möglichkeit der Federungsblockade (Bewegungskontrolle für geringen Federweg) ein absolutes Muß.
Die im Video gezeigte Wegstrecke hat einen guten Asfalt mit geringen Unebenheiten. Das die Federung dabei wenig reagiert, ist dann normal, aber so ganz ohne Reaktion ?
Ein sehr großer Federweg (100 [mm] ?) ist mit einiger Sicherheit auch nicht der Weisheit letzter Schluß, da man sich ständig daran erinnern sollte, daß jedes Einfedern elastische Energie in das System bringt, die beim Ausfedern zum großen Teil wieder herausgedämpft werden muß. Herausdämpfen bedeutet aber immer Dissipation der Energie, die vorher dem Federungs-System zugeführt wurde. Diese Energie wird der Bewegungs-Energie, die der Radler in Form von Muskelarbeit leisten muß, entnommen. Für den Wettbewerbsfahrer sollte die Energiebilanz am Ende positiv sein, dem Komfort orientierten Touren-Radler kann zB eine besserere Antriebstraktion ziemlich egal sein. Ein Sicherheitsgewinn durch bessere Lenkbarkeit wäre für ihn zu überlegen. Angesichts der vielen ungefederten Räder ohne Probleme ist auch da ein Gewinn warscheinlich zweitrangig. Ich habe den Eindruck, daß an der Optimierung der Fahrradfederung noch weitere Schritte (nach vorn: Vorwärts immer, Rückwärts nimmer
) notwendig sind.
Zum Faltmaß:
Eine Nabe für Kettenschaltung hinten und Scheibenbremse hat eine Klemmweite von 135 [mm]. Dazu kommen Ausfallenden-Breite plus Schnellspanner mit 55 [mm], ergibt 190 [mm]. Dazu kommt die vordere Klemmweite (100 [mm]) plus Ausfallende (ohne Schnellspanner, weil das Rad draußen ist) mit 16 [mm] , das ergäbe summiert 306 [mm], wovon durch Kulissenwirkung evtl 60 [mm] gut gemacht werden. Dann verblieben aber immer noch 246 [mm]. Wenn das Vorderrad im Ausfallende verbleibt, ist die Rechnung ungünstiger. Da wird noch ungünstiger, wenn man die Breite der gezogenen Schwinge einbezieht.
Des Weiteren benötigt der Rennlenker viel seitlichen Platz, der noch mehr als für die "Naben-Summation" ausmachen dürfte. ZB sind eine Vorbaulänge (Ausladung) von 110 [mm], eine Lenker-Ausladung (Reach) von 110 [mm], ein Höhenversatz (Drop) von 140 [mm] und Platz für Griffe [60 [mm] übliche Maße.
In einem Bild *) (Ansicht Tiefe x Höhe) , Referenz
http://www.pacific-cycles.com/images/pr ... each03.jpg
sieht man, daß beim Lenker Vorbaulänge, Lenker-Ausladung und Griff-Bauraum addiert werden müssen.
Ich käme dabei auf (110 + 110 + 60 = 280) 280 [mm].
Nicht zuletzt muß man schon für Faltpedale (Kurbelbreite 180 [mm] plus geklappte Breite 100 [mnm]) = 280 [mm]) 280 [mm] rechnen, was durch Steckpedale auf 210 [mm] reduziert werden kann.
Schon diese Beispiele zeigen, daß für ein geringes seitliches Faltmaß einige Klippen umschifft werden müssen, und Skepsis bei dem angegebenem Quermaß angebracht ist.
Selbst der Weltmeister in geringem Faltmaß, das Brompton, gibt für dieses Maß 270 [mm] an, was sehr realistisch sein dürfte.
Wobei ich gern mal alle veröffentlichen Maße von Falträdern überprüfen würde.
*) Bildadresse repariert .
MfG EmilEmil