Hallo,
ich wohne in Laatzen bei Hannover und habe mir ein Dahon gotham City gekauft, das dem Jetstream P8 ähnelt.(s. Bild)
Leider ist mir bei der Demontage zwecks Reinigung, Fetten etc. eins der angeschweißten Dreiecke entgegengefallen, mit dem der Dämpfer am Sattelrohr befestigt ist.( s. Bild) Ohne Kackgeräusch, es ist einfach heruntergefallen. Gebrochen ist nicht die Schweißnaht, sondern das angeschweißte Teil unmittelbar neben der Schweißnaht. Jemand, dem ich dieses Teil zeigte, hielt es für Aluguss. Ein Entwickler von Giant hielt es hingegen für unwahrscheinlich, dass Aluguss verwendet wurde.
Ideal wäre, wenn das abgebrochene Teil unter Schutzgas wieder angeschweißt werden könnte. Die Kontaktfläche ist allerdings nur 30 mm lang und 3 mm breit.
1.Wie kann ich herausfinden, worum es sich handelt?
2. Kann ich Dahon fragen
a) nach der Aluzusammensetzung?
b) ob sie es mir schweißen würden?
c) wer wäre der Ansprechpartner (Adresse)?
2. Denn den(oder einen ähnlichen) Rahmen bekomme ich ja sicherlich nicht mehr, (ca. 8 J. alt), oder?
Für Tipps bin ich sehr dankbar.
Grüße aus Laatzen von EkkehardD
Gebrochen: Anschweißteil an Sattelrohr für Dämpfer
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Re: Gebrochen: Anschweißteil an Sattelrohr für Dämpfer
Ich bin da sicher kein Fachmann, aber es würde mich extrem wundern, wenn man das dauerhaft haltbar reparieren könnte mit vertretbarem Aufwand bzw. überhaupt. Meine Vermutung wäre: den Rahmen kannst Du wegschmeissen. Bin aber gespannt, was Leute sagen, die sich besser auskennen.
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Re: Gebrochen: Anschweißteil an Sattelrohr für Dämpfer
Zu 1) Laut :
https://issuu.com/encycleopedia/docs/en ... ete_lr_opt
"The Gotham City's frame is made from custom-drawn 7005 aluminum tubing, ... "
ist damit das Rahmen-Material identifiziert.
Da Dahon normalerweise ihre Rahmen aus EN AW 7005 (kürzer Al 7005) herstellen (lassen?) , wäre alles andere auch nicht zu erwarten. Neben Al 7005 wird wegen der Schweißbarkeit bei Radl-Rahmen noch Al 6061 als Material verwendet. Von den beiden Materialien hat Al 7005 eine ca 10% höhere Festigkeit und muß nicht unbedingt durch eine Wärmebehandlung (Al 6061 braucht unbedingt eine T6-Behandlung !) Festigkeits-gesteigert werden.
Al 7005 wird meist auch mit der Wärmebehandlung T6 ausgeliefert. Laut dem Rahmenbauer Georg Blaschke soll das aus aus Spannungs-Korrosions-Gründen wegen der kristallinen Kornverfeinerung erfolgen.
Man könnte versuchen, das abgebrochene Stück wieder anzuschweißen. Nach ca 10 Wochen könnte dann auch die nominelle Festigkeit von Al 7005 wieder erreicht werden. Ich weiß allerdings nicht, wie es sich mit der Festigkeit verhält, wenn das Material vorher schon einmal eine Wärmebehandlung erfahren hat.
Versuch macht kluch...
Zu 2): Dahon brauchst Du nicht fragen. Bei denen gibts es wohl viele Direktoren, wenige Arbeiter und ich füge zu diesem Zitat noch hinzu: Gar keine Fachleute und die Firmenstruktur ist ein Sauhaufen!
Damit sind Deine folgenden Fragen fast schon beantwortet.
Ob Du noch einen gleichen Rahmen bekommen kannst, kann ich Dir leider nicht sagen. Selbst, wenn es ihn zu kaufen gäbe, wärest Du da mit ca 350 € plus Versand dabei.
Ich würde mir von einer Schlosserei einen Ring mit den beiden Ösen zur Aufnahme des Federbeins machen lassen (Wanddicke 3 [mm]) , der mittels Übergangspassung auf das Sitzrohr geschoben und mit diesem verklebt wird (Epoxidharz-Kleber). Die Reste der angeschweißten Lasche müssen vorher entfernt und die Schweißnaht sauber verputzt werden.
Bei eigenem, handwerklichem Geschick kann man den Ring aus einem Rohrabschnitt und die Lasche mit den Ösen aus Aluminiumblech ausschneiden, biegen, bohren und an den Ring nieten. Für die Herstellung der Passung braucht man schon eine Drehbank.
Just my 5 Cent !
MfG EmilEmil
https://issuu.com/encycleopedia/docs/en ... ete_lr_opt
"The Gotham City's frame is made from custom-drawn 7005 aluminum tubing, ... "
ist damit das Rahmen-Material identifiziert.
Da Dahon normalerweise ihre Rahmen aus EN AW 7005 (kürzer Al 7005) herstellen (lassen?) , wäre alles andere auch nicht zu erwarten. Neben Al 7005 wird wegen der Schweißbarkeit bei Radl-Rahmen noch Al 6061 als Material verwendet. Von den beiden Materialien hat Al 7005 eine ca 10% höhere Festigkeit und muß nicht unbedingt durch eine Wärmebehandlung (Al 6061 braucht unbedingt eine T6-Behandlung !) Festigkeits-gesteigert werden.
Al 7005 wird meist auch mit der Wärmebehandlung T6 ausgeliefert. Laut dem Rahmenbauer Georg Blaschke soll das aus aus Spannungs-Korrosions-Gründen wegen der kristallinen Kornverfeinerung erfolgen.
Man könnte versuchen, das abgebrochene Stück wieder anzuschweißen. Nach ca 10 Wochen könnte dann auch die nominelle Festigkeit von Al 7005 wieder erreicht werden. Ich weiß allerdings nicht, wie es sich mit der Festigkeit verhält, wenn das Material vorher schon einmal eine Wärmebehandlung erfahren hat.
Versuch macht kluch...
Zu 2): Dahon brauchst Du nicht fragen. Bei denen gibts es wohl viele Direktoren, wenige Arbeiter und ich füge zu diesem Zitat noch hinzu: Gar keine Fachleute und die Firmenstruktur ist ein Sauhaufen!
Damit sind Deine folgenden Fragen fast schon beantwortet.
Ob Du noch einen gleichen Rahmen bekommen kannst, kann ich Dir leider nicht sagen. Selbst, wenn es ihn zu kaufen gäbe, wärest Du da mit ca 350 € plus Versand dabei.
Ich würde mir von einer Schlosserei einen Ring mit den beiden Ösen zur Aufnahme des Federbeins machen lassen (Wanddicke 3 [mm]) , der mittels Übergangspassung auf das Sitzrohr geschoben und mit diesem verklebt wird (Epoxidharz-Kleber). Die Reste der angeschweißten Lasche müssen vorher entfernt und die Schweißnaht sauber verputzt werden.
Bei eigenem, handwerklichem Geschick kann man den Ring aus einem Rohrabschnitt und die Lasche mit den Ösen aus Aluminiumblech ausschneiden, biegen, bohren und an den Ring nieten. Für die Herstellung der Passung braucht man schon eine Drehbank.
Just my 5 Cent !
MfG EmilEmil
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Re: Gebrochen: Anschweißteil an Sattelrohr für Dämpfer
Zunächst dachte ich an einen gefrästen U-förmigen Lagerbock, der gegen das Rohr geschweißt wird. Dieser Bock könnte, bei maßlich passendem U-Profil, sogar mit "Hausmitteln" gebaut werden. Emils Idee mit einem übergestülpten Adapterring ist besser als schweißen. Allerdings würde ich das nicht wieder aus 3-mm-Alublech machen, sondern stabiler oder gleich aus (Edel-)Stahl. Dann müsste man allerdings auf Kontaktkorrosion achten und das gut versiegeln. Genietet hätte ich gar kein Vertrauen in die Reparatur.
Nachtrag:
Ich habe noch eine Idee, das müsste ich beizeiten skizzieren. Erklären ist mir jetzt zu kompliziert. Welchen Durchmesser hat das Rohr und wie breit ist das Auge des Dämpfers plus (Kunststoff-)Distanzscheiben?
Man könnte eventuell auch einen oder zwei Schnellspanner als Basis für eine neue Aufnahme missbrauchen.
Nachtrag:
Dann war es keine Scheißnaht... *scnr*EckehardD hat geschrieben:... Ohne Kackgeräusch ... Schweißnaht ...
Ich habe noch eine Idee, das müsste ich beizeiten skizzieren. Erklären ist mir jetzt zu kompliziert. Welchen Durchmesser hat das Rohr und wie breit ist das Auge des Dämpfers plus (Kunststoff-)Distanzscheiben?
Man könnte eventuell auch einen oder zwei Schnellspanner als Basis für eine neue Aufnahme missbrauchen.
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Re: Gebrochen: Anschweißteil an Sattelrohr für Dämpfer
Hallo, vielen Dank für eure wirklich qualifizierte Beiträge und dass ihr euch gedanklich so tief reingekniet habt! Die Recherche zu der Aluminium Sorte ist super. Sie gilt sicherlich für den Rahmen, ob auch das Aufnahmeteil für den Dämpfer aus diesem Material ist ist für mich noch nicht ganz aus gemacht. Denn im Vergleich zu dem Aufwand, mit dem die Kräfte am unteren Teil des Dämpfers in den Hinterbau geleitet werden ist das Teil am oberen Ende des Dämpfers sehr schlicht gehalten. Von daher könnte es doch sein, dass Aluguss als solideres Material verwendet worden ist. Ich werde schweißen weiter verfolgen, wenn man das richtige schweißmittel finden kann. Sonst ist ein übergestülptes Rohr mit angeschweißten Laschen auch mein Favorit. Ich würde von unten einen Schnitt hinein machen, dass es genau über den verbliebenen Teil der oberen Aufnahme des Dämpfers passt so dass er weiter verwendet werden kann.
Ein Rohr mit 40 mm Innendurchmesser habe ich allerdings weder im Internet noch im Großhandel gefunden. Wohlmöglich muss ich es drehen lassen.
Die genauen Maße liefere ich im nächsten Jahr, denn jetzt muss ich erstmal die Schwiegereltern besuchen...
Allen Beteiligten wünsche ich schöne Weihnachtstage und freue mich auf weiteren Austausch im nächsten Jahr. EckehardD
Ein Rohr mit 40 mm Innendurchmesser habe ich allerdings weder im Internet noch im Großhandel gefunden. Wohlmöglich muss ich es drehen lassen.
Die genauen Maße liefere ich im nächsten Jahr, denn jetzt muss ich erstmal die Schwiegereltern besuchen...
Allen Beteiligten wünsche ich schöne Weihnachtstage und freue mich auf weiteren Austausch im nächsten Jahr. EckehardD
Re: Gebrochen: Anschweißteil an Sattelrohr für Dämpfer
Ich glaube nicht dass es sich um Aluguss handelt. Sieht eher nach einem Strangpressprofil aus. Und so würde ich auch die Reparatur angehen. Die Reste der beiden Flansche entfernen, und den Rest des angeschweisten Teils Planschleifen. 4 Löcher bohren und Gewinde reinschneiden ( M5, Sattelstütze vorher ausbauen). Ein Rest U-Profil wird mit den entsprechemden Bohrungen versehen und verschraubt.
Sollte alles ohne großen Maschinenpark machbar sein.
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Re: Gebrochen: Anschweißteil an Sattelrohr für Dämpfer
Der Tip von EmilEmil mit der aufgeschobenen Hülse sagt mir persönlich am meisten zu. Allerdings würde ich als Metaller eine Lösung mit einem Stahlring mit aufgesetzten Ohren bzw. aufgesetztem U bevorzugen.
Wie schon gesag wurde: das angeschweisste Aluteil vorsichtig abflexen und das Sattelrohr im Montagebereich versäubern/entlacken.
Dann das Substitut mit Montagekleber auf das Sattelrohr kleben.
Wie schon gesag wurde: das angeschweisste Aluteil vorsichtig abflexen und das Sattelrohr im Montagebereich versäubern/entlacken.
Dann das Substitut mit Montagekleber auf das Sattelrohr kleben.
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Re: Gebrochen: Anschweißteil an Sattelrohr für Dämpfer
Hmmmm. Was steht eigentlich auf dem Aufkleber im Rahmendreieck? Auf dem Foto kann ich sowas wieEckehardD hat geschrieben:Hallo, vielen Dank für eure wirklich qualifizierte Beiträge und dass ihr euch gedanklich so tief reingekniet habt! Die Recherche zu der Aluminium Sorte ist super.
"...05"
"...ium"
erkennen.
Sieht aus der Ferne wie eine Doppellasche aus dicken Blech aus. Also kein Guß. Aber ich bin kein Alu-Schlosser.EckehardD hat geschrieben: Sie gilt sicherlich für den Rahmen, ob auch das Aufnahmeteil für den Dämpfer aus diesem Material ist ist für mich noch nicht ganz aus gemacht. Denn im Vergleich zu dem Aufwand, mit dem die Kräfte am unteren Teil des Dämpfers in den Hinterbau geleitet werden ist das Teil am oberen Ende des Dämpfers sehr schlicht gehalten.
Fahrradläden brauchst du vermutlich nicht zu fragen. Metallbauer haben entsprechendes Gerät, aber denen schlafen gerne mal die Gesichter ein, wenn du mit einem Fahrradrahmen kommst. Haftung und so. Am besten du kennst jemanden, der Beziehungen hat. (BTDT)EckehardD hat geschrieben: Ich werde schweißen weiter verfolgen, wenn man das richtige schweißmittel finden kann.
Die Rohr-Lösung (verschiedene Detail-Varianten) gefällt mir auch gut. Irgendwie müßte aber das Rohr doch daran gehindert werden, nach oben zu rutschen, oder sehe ich das falsch?EckehardD hat geschrieben: Sonst ist ein übergestülptes Rohr mit angeschweißten Laschen auch mein Favorit. Ich würde von unten einen Schnitt hinein machen, dass es genau über den verbliebenen Teil der oberen Aufnahme des Dämpfers passt so dass er weiter verwendet werden kann.
Ein Rohr mit 40 mm Innendurchmesser habe ich allerdings weder im Internet noch im Großhandel gefunden. Wohlmöglich muss ich es drehen lassen.
Exakt auf Maß drehen... Ich würde ein übergroßes Rohr nehmen und den Spalt mit 2k-Epoxid füllen. Oder ist die Optik wichtig?
Nochwas. Der Bruch ist irgendwie merkwürdig. Das kann eigentlich nur passiert sein, wenn die Lasche seitlich hin- und hergebogen wurde. Dann sollte aber auch die andere Lasche defekt sein, denn sie ist ja durch die Dämpferschraube mit ihr verbunden.
bergauf
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Re: Gebrochen: Anschweißteil an Sattelrohr für Dämpfer
Edit:
Muss heissen Fügekleber.
Z.B. loctite 638. Verzeiht "flotte" Passung des Aufschieblings. Überbrückt bis zu 0,25mm - eine Heimwerkergeheimwaffe quasi.
Nach Möglichkeit das Sattelrohr wirklich sauber rausputzen und dann den mit den mit wenig Spiel gedrehten "Stahlring mit Ohren" aufschieben. Setzt natürlich eine abnehmbare Sattelklemmung vorraus.
Muss heissen Fügekleber.
Z.B. loctite 638. Verzeiht "flotte" Passung des Aufschieblings. Überbrückt bis zu 0,25mm - eine Heimwerkergeheimwaffe quasi.
Nach Möglichkeit das Sattelrohr wirklich sauber rausputzen und dann den mit den mit wenig Spiel gedrehten "Stahlring mit Ohren" aufschieben. Setzt natürlich eine abnehmbare Sattelklemmung vorraus.
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Re: Gebrochen: Anschweißteil an Sattelrohr für Dämpfer
M.E. ist ein Alu-Gussmaterial gerade nicht solider als Blech aus 7005. Und warum sollte der Rahmenhersteller gerade an dieser Stelle das Abenteuer eingehen, verschiedene Legierungen zu kombinieren. Wenn der Rahmen aus AL 7005 gemacht ist, dann alle Teile, schätze ich.EckehardD hat geschrieben:... Von daher könnte es doch sein, dass Aluguss als solideres Material verwendet worden ist. ...