Dieses Wochenende stand der letzte Qualifikationslauf für PBP 2019 auf dem Programm, nachdem ich meinen geplanten Lauf vor drei Wochen nicht antreten konnte, war dies quasi die letzte Möglichkeit für mich. Habe mir dafür die 600 km Runde in Haarlem 'Mooi Nederland' rausgesucht. Leider wurde die Wetterprognose von Tag zu Tag schlechter und gipfelte schließlich in einer Unwetterwarnung mit Sturm und Dauerregen für den Samstag. Wozu gibt es eigentlich 14-Tage Prognosen? Egal, es gibt ja Regenklamotten.
Mit etwa 40 Startern ging es dann im Regen gegen 9:00 los. Die ersten 50 km ging es Richtung Norden bis kurz vor Hoorn. Mit heftigen Wind aus Richtung Süden ging es gut voran. Die 40 km/h wurden in der Ebene öfter mal von mir überschritten. Dann ging es bei heftigstem Gegenwind und Regen Richtung Süden. Hier waren meist nicht viel mehr als 10 km/h drin. Dann waren erst die ersten 100 km rum und ich befand mich schon am Zeitlimit Kurz vor Amsterdam kamen dann die ersten Sonnenabschnitte und der Wind nahm ab. Leider haben meinne Gepäcktaschen und die Überzieher dafür nicht dicht gehalten. Das Wasser ist überall reingelaufen. Flevoland konnte ich dann bei Seitenwind sonnig genießen. Über Nijkerk ging es dann quer durch die Veluwe, einem schon besonderen Naturschutzgebiet. An Arnhem vorbei ging es dann nach Nijmegen. Dort auf dem Schnellradweg ein paar Kilometer durch die Stadt. Seit dem letztem Mal scheinen aber die Pizzaboten, diesen Weg für sich entdeckt zu haben. Mit gefühte 60 - 70 km/h schlängeln die sich an den Radfahren vorbei. Dann gehts Richtung Osten, vor die Tore von Kleve, dort waren dann die Höhenmeter der Strecke zu absolvieren.
Dann ging es weiter an der Grenze Richtung Süden bis Höhe Kevelaer. Danach wieder Richtung Westen durch die Nacht mit kurzen Abschnitten nach Belgien rein. Mehr als 20 Minuten Schlafpause waren nicht drin. Pfingstsonntag war es morgens um 7:15 etwas schwiegig einen Stempel auf die Streckenkarte zu bekommen. Habe dann einen Massagesalon gefunden. War mir nicht sicher, ob der noch noch, oder schon geöffnet war, und was Massage hier wohl bedeutet, aber egal. Stempel ist Stempel. Der Sonntag war dann insgesamt sonnig und warm. Es ging weiter bis auf Seeland und dann wieder Richtung Norden. Hier besonders beeindruckend, die Fahrt über die 5 km lange Zeelandbrücke.
Ab Hoek van Holland wurde es nochmal kritisch für mich. Kontrolle bei Kilometer 550 und dann nach Norden durch die Dünen mit ordentlichen Hügeln. Der Wind hatte wieder zugenommen, gedreht und kam aus Norden. Die Kräfte und meine Motivation schwanden und es ging nur sehr langsam voran. Da ich mich an einen Weg weiter unten erinnerte, bin ich von der Route abgewichen und wollte dort meine Fahrt fortsetzen, habe mich dann so verirrt, dass ich gar nicht mehr vorankam. Ich war mir sicher,dass ich es nicht mehr rechtzeitig in Ziel schaffe. Zumindest ein Fahrer hat sich hier in den Dünen aufgegeben und schlafen gelegt. Als ich meine Route wiedergefunden habe, habe ich kurz beim Organisator Ernst angerufen, um mich abzumelden. Bei schneller Fahrt würden mir immer noch etwa 10 Minuten fehlen. Der meinte dann, dass es noch einen Versuch wert sein und ich es noch schaffen könnte. OK, der Wind war weg, die Kräfte kamen zurück und ich hab "Gas" gegeben. Meist nah an den 30 km/h. So hab ich es gerade noch geschafft, innerhalb der geforderten 40h ins Ziel zu kommen. 10 Minuten Luft waren noch. Durch dass rumirren habe ich meine Strecke noch auf etwa 620 km verlängert.
Die Streckenbeschreibung findet sich hier:
https://randonneurs.nl/event/brm-600-ov ... derland-2/
Bilder hochladen funktioniert gerade nicht. Vielleicht klappt es ja morgen.
Gruß
Reimund