Gestern war es endlich wieder soweit. Das 200 km Brevet Bunnik - Tecklenburg stand mal wieder auf dem Programm. In freudiger Erwartung habe ich mich gegen 7:00 nach Boekelo auf den Weg gemacht. Es ist immer wieder spannend. Bei einem Brevet kann man nie vorher sehen, welche Überraschungen so im Laufe des Tages auf einen warten. Freud und Leid liegen immer dicht beieinander.
Bei der Anfahrt hat mich das Radioprogramm schon musikalisch auf den Tag eingestimmt. Es liefen u.a. Eye of the Tiger (Survivor) und Bicycle (Queen). Auf einen niederländischen Sender werden zwischen Weihnachten und Neujahr die Top 2000 gespielt. Bicycle war auf Platz 1037.
Gestartet sind wir mit etwa 50 Teilnehmern (mal wieder kein Faltrad
) um 9:00. Die erste Kontrolle war bereits nach 22 km, da die Strecke zunächst diese 22km nach Norden führte, bevor es dann nach Osten Richtung Tecklenburg ging. Alles lief gut. Auf der Strecke nach Tecklenburg war ich mit 25 -30km/h unterwegs. Ich hatte schon vermutet, dass mir jemand den Zaubertrunk von Aterix ins Essen gemischt hat. Die Anstiege bei Tecklenburg war recht kräftezehrend. Kurz nach 14:00 habe ich die zweite Kontrollstelle erreicht. Ich hatte Hunger wie ein Bär, allerdings hatten meine zuvor eingetroffenen Kolleginnen und Kollegen die Konditorei schon geplündert und die meisten Leckereien vor meinem Eintreffen verzehrt.
Als ich dann gegen 15:00 meine Rückfahrt nach Boekelo angetreten habe, wurde mir sofort der Grund für meine Superkräfte auf der Fahrt nach Tecklenburg klar. Auf den nun vor mir liegenden 100 km hatte ich mit starkem Gegenwind zu kämpfen. Außerdem führte die Rückroute durch hügeliges Gelände. Vielfach konnte ich nur mit sehr starker Anstrengung 10-15km/h fahren. Ich hatte ein Zeitpolster von ca. 1h von der Hinfahrt übrig und mir war bewusst, dass ich mindestens 15 km/h schnell sein musste, damit mir noch Zeit für eine Pause blieb. Eine Panne hätte jetzt das Aus (d.h. Prüfung nicht bestanden) bedeutet. Die letzte Kontrollstelle habe ich dann bei km 165 gegen 19:00 am Ende meiner Kräfte erreicht. 30 Min Pause mussten sein. Ich habe mit dann eine Riesenportion Nudeln gegönnt (lecker).
Auf den letzten 40km hatte dann der Wind nachgelassen, da es jetzt durch dicht bewaldetes Gebiet ging. Hier hätte ich allerdings auch keine Panne haben wollen, vollkommen durchgeschwitzt bei +2°C. Mit einen Puffer 50 Minuten habe ich dann endlich um 21:40 das Ziel erreicht. Dort wartete noch eine leckere Tomatensuppe vom Veranstalter auf mich.
Als ich mich dann mit dem Rad zum Auto begeben wollte machte mich ein Mitfahrer noch auf meine Kette aufmerksam. Mein Neos Schaltwerk hatte den Geist aufgegeben. Schleifspuren am Rahmen zeigten an, dass ich wohl schon ein längeres Stück so unterwegs gewesen bin.
Meine Daten:
Gesamtstrecke: 210 km
Maximal: 54.6 km/h
Fahrzeit (ohne Pausen): 11h22min
Durchschnitt bezogen auf reine Fahrzeit: 18.4 km/h
Hier noch einige Eindrücke:
- Start um 9:00 in Boekelo
- Dorf ohne Fahrräder
- Hab doch noch eins entdeckt.
- Spalier für mein Faltrad
- Mein Mittagessen (hatte richtig Hunger)
- So bin ich im Ziel angekommen.
Gruß
Reimund