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Re: Birdy von 18- auf 20-Zoll-Räder umbauen?

Verfasst: Sa Okt 01, 2016 8:15 pm
von Raffineur
Soweit ich erkennen kann, findet der Gates-Riemen immer mehr Anklang. Das CDC-System mag noch Probleme mit hoher Riemenspannung und zu wenig steifen Hinterbauten gehabt haben. Außerdem konnten die Riemen seitlich ablaufen. Aber mit dem CDX-System mit Mittelrille sind diese Probleme weitgehend gelöst. Der Spaß ist nicht ganz billig, aber die Entwicklungsaufwendungen müssen erst einmal amortisiert sein, und es gibt auch noch die nicht großartig beworbenen CDN-Riemen (mit CDX kompatibel), die preisgünstiger sind und für einen Faltradler ausreichen dürften. Sowohl Kette als auch Riemen haben Vor- und Nachteile. Die Frage ist, wie man sie gewichtet. Das muß jeder mit sich selbst ausmachen.

Da Du den Conti-Riemen erwähnst: Die hatten zuerst mit Aramid-Fasern experimentiert (Handelsname Kevlar). Gates hatte das einige Jahr zuvor ebenfalls getan. Die haben aber schnell gemerkt, daß Aramid im Gegensatz zu fast allen anderen Materialien sich bei Kälte ausdehnt, so daß im Winter die Zahnabstände nicht mehr stimmten. Deshalb ist Conti inzwischen ebenfalls auf Carbon umgestiegen. Das ändert seine Länge bei Temperaturunterschieden fast gar nicht. Ist dafür spröder, d.h. es hat eine geringere Bruchdehnung. Wenn jemand am Fahrradständer seine Rostlaube auf ein Riemenrad wirft, können die Fasern reißen. Das sieht man aber dem Riemen äußerlich nicht an. Irgendwann reißt er dann ohne Vorwarnung. Das ist aus meiner Sicht der größte Nachteil des Riemenantriebs. Die Vorteile spare ich mir für ein anderes Mal auf. Ich habe da noch etwas auf Lager ;)