Ja, ist es. Schon allein deswegen weil die Bezugsgrössen, auf die sich diese statistische Kennzahl beziehen soll völlig unklar ist.
Wer? alle / Erwerbstätige / Leute im erwerbsfähigen Alter / Fahrzeughalter?
Was? PKW / Motorräder / Wohnmobile / Anhänger / Transporter / LKW / ...? Privat zugelassene Fahrzeuge? Privat genutzte Fahrzeuge? alle Fahrzeuge?
Welche Kosten? Direkte Fahrzeugkosten / Kosten des Strassenverkehrs (incl. Strassenbau) / incl. volkswirtschaftliche Kosten durch Unfälle etc.?
Welches Einkommen? Ist je nach dem "wer" schwierig bis unmöglich zu ermitteln. nur Arbeitnehmer? Selbständige?
Einkommensarten? Nur Einkommen aus abhängiger Beschäftigung oder auch aus Vermögen, Vermietung und Verpachtung, Transferleistungen, etc.?
Für viele oben mögliche Kombinationen gibt es Argumente dafür und dagegen. Welche man wählt ist jetzt erst mal egal - fakt ist man wird je nach Wahl drastisch unterschiedliche Ergebnisse erhalten. Deswegen ist eine statistische Kennzahl völliger Blödsinn solange die zugrunde liegenden Bedingungen nicht transparent sind.
Selbst wenn man es schafft, eine saubere Datenbasis zu bekommen, handwerklich sauber arbeitet und auch noch transparenz schafft ist der Durchschnitt immer noch Blödsinn, weil die Leute sich unterscheiden. Berliner Student vs. Münchner Unternehmer vs. sächsischer Rentner vs. schwäbisches Ehepaar - das sind komplett andere Szenarien über die ein Durchschnittswert keinerlei verwertbare Erkenntnis bringt - lediglich vielleicht eine dramatische Schlagzeile springt dabei raus für die Zeitung mit den grossen Buchstaben.
Oder, um das mal mit ein paar Zahlen zu füllen:
Das durchschnittliche Auto in Deutschland ist 8,7 Jahre alt.(
http://www.kba.de/cln_033/nn_125264/DE/ ... __nnn=true) Damit fällt der Hauptkostenblock "Wertverlust" über den Bestand drastisch geringer aus als in den oben zitierten Zahlen des ADAC. Die machen dort zwischen 40 und 60% der monatlichen Kosten für ein Auto aus. Entsprechend niedriger fallen also die Kosten realiter aus.
Laut KBA sind in Deutschland aktuell 43,4 Millionen PKW zugelassen - d.h. auf jeden zweiten Einwohner vom Säugling bis zum Greis entfällt einer. Oder, wenn wir uns auf die Erwerbstätigen beschränken: Davon haben wir aktuell knapp 42 Millionen in .de (
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 30753.html). Macht also etwas mehr als 1 PKW pro Erwerbstätigem. Allerdings arbeiten 35% von denen Teilzeit. Zählen die überhaupt? Und wenn ja wie? Und 2,8 Millionen Arbeitslose haben wir auch noch... (
http://www.fr-online.de/arbeit---sozial ... 28284.html), die müssten in die Klasse der Leute im erwerbsfähigen Alter ja auch noch rein, falls danach gefragt worden sein sollte. Aber die arbeiten ja nicht, versauen also irgendwie die Statistik.
Andererseits haben wir auch noch 18,7 Millionen Rentner. Die arbeiten auch nicht, haben aber Autos. Zumindest einige davon. Vor allem haben die aber echt eine doofe Einkommensverteilung: von 25 Euro bis 2800 Euro ist da alles drin. (
http://www.bild.de/geld/wirtschaft/rent ... .bild.html). 723.000 Pensionäre hätten wir übrigens auch noch, um das Chaos komplett zu machen (
http://www.merkur-online.de/aktuelles/w ... 25208.html - auch wenn die in dem Artikel selbst ständig Rentner und Pensionäre verwechseln).
Und so weiter und so fort. Das meine ich mit "glaube keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast".