Pibach hat geschrieben:Motte hat geschrieben:@ Pibach
Ich gehe als Leser davon aus, dass jemand, der eine Aussage (eines anderen) so vehement verteidigt, auch den Eindruck erwecken möchte, dass er hinter dieser steht.
Ne. Ich hab zur Schweizer Polizei gar keine geformte Meinung. War zwar oft in der Schweiz, hatte aber noch keinen Polizeikontakt. Allerdings ist ja bekannt, dass dort extreme Bußgelder aufgerufen werden.
Moin,
Ich habe meine Meinung nicht wegen "strengen Kontrollen" oder hohen Bußgeldern gebildet, sondern wegen puren Willkürhandlungen, die im übrigen
faktisch jeder rechtstaatlichen Kontrolle entzogen sind.
Ein Beipiel von dutzenden:
Wir waren mit einem neuen LKW (7,5t) mit neuem Anhänger auf einer recht komplexen Rundtour über Frankreich, Spanien, Frankreich, Italien, unterwegs.
Rückfahrt über die Schweiz nach Norddeutschland.
In der Schweiz bezahlen LKW eine km und Last und Umweltabhängige Schwerlastabgabe.
Dazu wird für jeden LKW bei der Ersteinreise eine "LKW-Pass" erstellt, mit dessen Hilfe dann an Automaten an den Grenzen, diese Gebühr berechnet wird.
Nun sind wir das erste Mal also von Italien aus in die Schweiz gefahren, wo dieser "LKW-Pass"ausgestellt wird.
Amtssprachen in der Schweiz sind unter anderem Deutsch, und Französisch. Letzters spreche ich so leidlich.
In der Grenzstelle sprachen aber ALLE Beamte angeblich nur Italienisch, angeblich verstanden sie auch weder Deutsch, noch Französisch noch Englisch. Dort wurde ich auf einen Automaten verwiesen, mit dem ich durch eingabe der Fahrzeugdaten den LKW-Pass selber ausstellen sollte.
Bei den Eingaben gab es mehfach Unstimmigkeiten. So forderte der Automat mehrfach, daß ich unrichtige Angaben, die er statt meinen Korrekten selbstständig setzte, bestätigen sollte.
Ich mußte den Vorgang jedesmal abbrechen um beim Schalter vorzusprechen und nachzufragen. Was recht schwierig war, weil die sich da weigerten, Deutsch oder Französisch oder Englisch zu sprechen oder zu verstehen.
Offensichtlich amüiserten sich die Menschen königlich, und gaben keinerlei Hilfestellung.
Notgedrungen bestätigte ich also die falschen Daten. Nach dem der Automat den Pass ausdruckte, bin ich nochmal zum Schalter, habe eine Seite mit allen Differnzen geschrieben und gebeten, daß sie mir bestätigten, daß ich diese Angaben NICHT freiwillig, sondern vom Automaten erzwungen gemacht hatte. Sie weigerten sich und bedeuteten, daß das schon seine Richtigtigkeit hätte.
Was kommt bei der Ausreise nach Deutschland in Basel?
Die Zöllnerin erklärt nach Prüfung aller Papiere:
"Das ist eine Falschdeklaration" "Das ist hier ein Straftat." Wir müssen eine Untersuchung machen, das dauert mindestens einen Tag.
Ich kann aber davon absehen, wenn sie mit einer Buße von 150Euro einverstanden sind".
Als ich höflich aber bestimmt nicht auf diese Erpressung einging, erklärte mir die Zöllnerin, daß sie nunmehr alle meine Papiere behalten würde.
(Die ich ihr ja unter der Panzerglasscheibe hindurchgeschoben hatte.
Nun ja, kann sie wohl machen, ich forderte nur höflich eine Quittung und Genaue Angaben über den konkreten Vorwurf. Etwas, das einem in jedem Rechtstaat zusteht.
Nein sie müsse nichts näher begründen, und eine Quittung würde ich auch nicht erhalten.
Da war ich dann doch leicht fassungslos.
Dann bat ich sie -immer noch höflich- um die Angabe ihres Namens.
Statt zu antworten, griff sie zum Telefon und rief bei der Grenzgendarmerie an.
Wörtlich sagte sie ins Telefon "Ich habe hier einen Fahrer, der randaliert" Sie störte sich überhaupt nicht daran, daß ich das mit hören konnte.
Dann kamen die Grenzpolizisten, taten überrascht, und ließen sich von mir alles ausführlich erklären.
Also alles im Stehen vor der Panzerglasscheibe des Schalters, hinter dem die Zöllnerin saß.
Dann baten sie um meinen Personalausweis, und sobald sie den hatten, erklärten sie, daß die Sache untersucht werden müsse, daß ich weder eine Quittung noch den Namen der Zöllnerin erhalte, und daß sie meinen Personalausweis auch behalten würden.
Dafür gab es auch keine Quittung. Namen hätten sie, aber die würden sie mir nicht nennen. Ich sei nicht festgenommen, könne gehen, wohin ich möchte, aber alle Papiere wurden einbehalten.
Die deutschen Zöllner auf der anderen Seite erklärten, nachdem sie mit den Schweizern gesprochen hatten,daß sie auch nicht helfen könnten, da die Schweizer mir eine Straftat vorwerfen würden.
Ich könne die Sache aber noch durch die Zahlung der 150 Euro "bereinigen".
Das lehnte ich entschieden ab. So wurde mir mitgeteilt, daß ich am nächsten Morgen am Schalter informationen über den Fortgang der "Untersuchung" erhalten würde.
Am nächsten Morgen war die Zöllnerin nicht da, stattdessen ein jovialer freundlicher junger Zöllner.
Er erklärte in schönstem Schweizer-Hochdeutsch:
"Ja, da sind sie an eine recht strenge Kollegin geraten, oder?"
Die Papiere sind von meiner Seite in Ordnung (schiebt mir alles inkl. Peronalausweis rüber) sie können weiterfahren."
Er erklärte mir genauso freundlich und jovial, daß ich weder seinen, noch den Namen der strengen Kollegin noch die Namen der Grenzpolizisten erhalten würde. Eine Beschwerde würde er auch nicht annehmen, da müßte ich mich an die Zolldirektion in Bern wenden.
Noch Fragen?
Gruß Karsten