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Hilfe bei Suche nach einem Pendler-Rad

Faltrad-Entscheidungshilfe für Unentschlossene.
HJW
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Hilfe bei Suche nach einem Pendler-Rad

Beitrag von HJW »

Hallo zusammen!

Ich bin auf der Suche nach einem Faltrad und leider etwas überfordert. Ich hoffe, ihr könnt mir etwas weiterhelfen.
Kurz zu meiner Situation:
Seit anfang des Jahres pendle ich mit dem Zug zur Arbeit, hab aber vom Zielbahnhof noch etwa nen 30min Fußweg (Öffies meide ich, da die um die Uhrzeit hoffnungslos überfüllt sind). Daher dachte ich: Klaprad!

Nur hat sich meine Suche als etwas schwieriger gestaltet, als ich ursprünglich gedacht hätte.
Auf der einen Seite bin ich mit dem großen Angebot etwas überfordert.
Andererseits habe ich bisher hauptsächlich zwei Kategorien gefunden: 2-300€ Räder, die einem nach kurzer Zeit unterm Hintern auseinanderfallen oder wegrosten. Und 1000€+ Räder, die leider über meinem Budget liegen (das ist bei etwa 600€).
Im Mittelfeld hab ich bis jetzt kaum was gefunden.
Ich habe eigentlich nur zwei wirkliche Ansprüche:
-Das Rad sollte allwettertauglich sein
-Da ich es jeden Tag in den Zug nehme, sollte es gute Scharniere haben, die nicht nach kurzer Zeit ausleiern.
Ich brauch nicht das neuste Model, es kann auch gerne aus einem älteren Jahrgang sein. Und mit gebraucht hab ich auch keine Probleme, solange der Zustand passt.

Eine Frage hätte ich noch: Naben- oder Kettenschaltung? Ich habe bis jetzt von mehreren Leuten gehört, dass sie bei Falträdern Nabenschaltung bevorzugen. Was sind denn die Vorteile einer Nabenschaltung?
yasin
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Re: Hilfe bei Suche nach einem Pendler-Rad

Beitrag von yasin »

Moin aus Hannover !
ich erkenne mich sehr gut in Deiner Situation wieder. Ich pendle seit Februar letzten Jahres. Zum Hauptbahnhof 2,5km und am Zielbahnhof 2,5km ins Büro. Unterwegs noch einmal umsteigen. Anfänglich hatte ich mir ein Cityroller (kein elektrisches) geholt und auch tatsächlich 6 Monate durchgezogen. Am Anfang zuerst noch mit der U-Bahn zum Hauptbahnhof (Cityroller dabei) und am Zielbahnhof dann gerollert. Nach 2 Wochen bin ich dann alles gerollert.

Als dann der mega Sommer letztes Jahr kam, hatte ich schnell festgestellt das ich auch ein Faltrad brauche (jeden Tag bei anderen in der Bahn gesehen). Rollern ist halt anstrengender und ich hatte keine Lust mehr verschwitzt und mit Rucksack auf dem Rücken im Büro anzukommen.

Nach langer Recherche (unregelmäßig ca 3 Monate) bin ich dann Anfang August zu Stadler in Hannover. Ursprünglich hatte ich das eine oder andere Modell von Tern im Auge (D8, C7). Leider fand ich keine Möglichkeit diese irgendwo Probe zu fahren.
Bei Stadler hatten sie Falträder von Dahon vorrätig. Habe mich für das Dahon Mariner D8U entschieden. Diesen hier: Klick mich !

Ich bin sehr zufrieden. 20 Zoll Räder, Alu Rahmen, hoher Korrosionsschutz, mit ca 12,5kg sehr gut zu handlen, Nabendynamo vorne jedoch Batterierücklicht hinten, Schutzbleche und Gepäckträger, 8 Gang Kettenschaltung. Das Rahmenscharnier mit der neuen New Jaw Technologie hält bombenfest. Preislich (ich hatte ein ähnliches Budget) passt es auch.

Seit August nun täglich im Einsatz und auch durch die Herbst- und Wintermonate immer in Gebrauch. Bislang ca 2400km auf dem Tacho, keine Aussetzer. Auch an der Nordsee schon mitgehabt und einen Anhänger damit gezogen. Funktioniert bestens.

Soviel zu meinen bisherigen Erfahrungen. Ich denke von den langjährigen Faltradfahrern aus dem Forum kriegst Du sicherlich auch noch Input. Ansonsten hier im Forum mal querlesen und stöbern.

Gruß
Yasin
HJW
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Re: Hilfe bei Suche nach einem Pendler-Rad

Beitrag von HJW »

Danke für den Tip!

Ich glaub ich schau am Wochenende mal bei Stadler vorbei. Mal Probefahren hätte bei nem Rad ja schon was :)
yasin
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Re: Hilfe bei Suche nach einem Pendler-Rad

Beitrag von yasin »

Probefahren macht auf jedenfall Sinn. Stadler hat ja eine kleine Indoorstrecke und ich durfte auch mal draußen um das Gelände fahren (geht ja dort sehr gut).

Für mich war es wichtig wie gut es sich fahren lässt, wie der Faltvorgang abläuft, wie es sich tragen lässt (Stichwort Treppen am Bahnhof). Da ich natürlich auch in den Herbst- und Wintermonaten das Faltrad zum pendeln nutzen will, sind Schutzbleche und Beleuchtung wichtig. Mittlerweile auch zusätzlich Gepäckträgertaschen weil ich keine Lust mehr auf verschwitzten Rücken durch Rucksäcke hatte. Befreiendes Gefühl ;-)

Daher am besten vorher ein paar Stichpunkte notieren was "Dir" wichtig ist. Du kennst Deine Pendelstrecke am besten. Es soll ja auch Spaß machen und einen entlasten.
Komplizierte Falterei bei Minusgraden und dicken Handschuhen am Bahnhof mit kurzfristigem Gleiswechsel-Hetzerei macht nämlich keinen Spaß. Wenn der Drahtesel dann noch >15kg wiegt und sich bescheiden tragen lässt noch weniger (tragen im fahrbereiten Zustand, wenn Stau vor dem Aufzug ist und nur der Weg über die Treppe bleibt, falten geht immer noch im Zug, so mache ich das immer).
EmilEmil
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Re: Hilfe bei Suche nach einem Pendler-Rad

Beitrag von EmilEmil »

HJW hat geschrieben: Mi Mai 15, 2019 7:09 am…………………….
Eine Frage hätte ich noch: Naben- oder Kettenschaltung? Ich habe bis jetzt von mehreren Leuten gehört, dass sie bei Falträdern Nabenschaltung bevorzugen. Was sind denn die Vorteile einer Nabenschaltung?
Erstmal herzlich willkommen !
Zur Frage Folgendes: Wenn ein Faltrad mit kleinen Laufrädern (406 [mm] Felgen-/Reifensitz-Durchmesser, grob als 20 Zoll bezeichnet :roll: , oder kleiner ) in die Auswahl genommen wurde, haben die Nabenschaltungen den Vorteil, daß die Markt-üblichen in der Mitte des Übersetzungsspektrums einen 1:1 Gang besitzen, die größeren Gänge sind übersetzt, die kleineren untersetzt. Daraus resultiert, daß man für größere Entfaltungen (Ablauflänge eines Rades auf der Fahrbahn bei einer Kurbelumdrehung) keine übergroßen (60 Zähne und mehr) Kettenblätter verbauen muß.
Nabenschaltungen sind wegen der geschlossenen Bauweise weniger von Dreck und Spritzwasser betroffen als ein Kettentrieb (Kettenschaltung !). Da es nur inneren Abrieb gibt, kann mit der werksseitigen "Schmierung" eine längere Laufstrecke ereicht werden. Da sind nach meinen Erfahrungen 10 000 [km] ohne irgendeine Maßnahme sicher erreichbar. Mit ein paar tropfen harzfreiem Öl (eingeführt durch den Schlitz der Nabenhülse und dem Deckel oder auch durch andere Löcher ins Innere (Z B. Gewindebohrungen für Scheibenbremsen bei der i-Motion 9) sind 20 000 [km] praktisch ohne Aufwand möglich. Häufig ist das die gesamte Lebensdauer, bis der Hobel in die Tonne wandert.
Darüber hinaus kann bei einer Getriebenabe i. A. ein geschlossener Kettenkasten (Z B. Chainglider) montiert werden. Der schützt Hose/Strümpfe vor Dreck und Schmutzwasser und auch die Kette. Die kann bei guter Pflege 25 000 [km] erreichen. Die Nachteile einer Nabenschaltung sind größeres Gewicht (500 [g] bis 1000 [g] ?) ein geringerer ( etwa 3% weniger bei optimaler Konstruktion) Wirkungsgrad (außer im 1:1 Gang) und ein höherer Preis. Da der Markt inzwischen ausgedünnt ist (SRAM/Sachs baut keine Nabenschaltungen mehr) bleiben im Prinzip nur die indiskutablen Naben von Shimano oder SR Suntour (vormals Sturmey/Archer). Rohloff ist sehr teuer (Die Nabe allein kostet um die 1000 [€]).
Kettenschaltungen haben trotz ihrer Schwächen im Moment die Nase vorn (Gewicht, Wirkungsgrad, Auswahl und Preis). Allerdings verschmutzen und verschleißen sie die Kette, die Ritzel und die Kettenblätter , weil sie ungeschützt am Verkehr teilnehmen. Bei einer 1x11-Gang Schaltung hat man derzeit das Optimum, wenn z B. nur Mittelgebige gefahren wird. Mit einem langen Schutzblech (Kotflügel) vorn und einem halbseitigem Kettenschutz (Chainglider Open) kann man aber auch ca. 10 000 [km] erreichen. Die Hersteller (Besser Grattler) verbauen natürlich so etwas nicht (Das Nachrüst-Geschäft mit Ketten, Ritzel-Kassetten und Kettenblättern will man nicht leichtfertig aus der Hand geben :shock: ). Bei Schaltwerken bevorzuge ich (Persdönliche Ansicht) die "Shadow"-Teile von Shimano, weil die weniger seitlich herausragen und damit nicht so Beschädigungs-anfällig sind.
Selbst wenn Du Dir etwas Richtiges auswählst, hast Du das Problem, dieses an einem Faltrad auf dem Markt zu finden. Der sieht nämlich so aus, daß da, wo die meisten Käufer nicht Bescheid wissen, nicht die entsprechende Qualität angeboten wird. Da kannst Du entweder gar Nichts kaufen oder mußt es selber zusammenstellen und zusammenbauen. Teurer wird das in jedem Fall, selbst wenn man den Mehrpreis der Qualitätsteile gegenüber den Billigteilen der Hersteller z B. nicht berücksichtigt.
Was Du machst, ist in jedem Fall Dein Ding. Viel Erfolg !

MfG EmilEmil
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Re: Hilfe bei Suche nach einem Pendler-Rad

Beitrag von Motte »

In der Preislage bekommst Du zum Beispiel auch ein Tern Link C8 Licht. (so um die 689 Euro).
Die C Serie ist die Einsteiger Serie. Für den Winter und schlechtes Wetter wirst Du sicher längere Spoiler montieren wollen . Eventuell auch eine andere Frontleuchte. Oder andere Bremsgummis – aber das sind alles keine Riesenkosten. Und erst mal ist alles dabei, was man so braucht.
Tern hat eine recht gute Nachrüstungsproduktpalette. Wenn man mal einen Lowrider oder einen anderen Gepäckträger oder einen anderen Lenker (teuer) haben möchte.
Hab selbst ein Link – das trägt sich ganz gut im ungefalteten Zustand. Gefaltet sind alle schwierig zu tragen, die nur am Hauptrahmen einmal klappen. Das kann man allenfalls mal wo hochheben. Aber das möchte man i.d.R. keine 20 Meter tragen. Muss man ja auch nicht.

Bei Dahon kenne ich mich inzwischen nicht mehr aus. Zur Haltbarkeit der Komponenten und Langlebigkeit müssen andere etwas sagen, die es auch fahren.
Beim Zugucken aus der Ferne missfällt mir dort der extrem häufige Produktwechsel und die schillernd bunte Produktvielfalt – die auf jeden Fall den späteren Service sehr erschwert. Das erinnert mich ein wenig an die hiesigen Asia-Importeure, die von der Wasserpfeife über Verlängerungskabel und Babywindeln bis hin zu Fahrrädern und Fernsehern alles haben. Außer Zubehör und Ersatzteile für das Zeuch.

Ich würde auch auf jeden Fall zur Probefahrt raten. So ein Teil soll ja auch Spaß machen und gefallen.
Die maximale und minimale Entfaltung
(also die Wegstrecke, die man bei einer Umdrehung der Tretkurbel zurück legt - dieser Wert ist unabhängig von der Radgröße (nicht aber von der Übersetzung der Schaltung))
sollte Dir zusagen.
Wenn Du mit dem Ding nicht die Hügel rauf kommst, die Du gern fahren willst oder wenn es nicht so schnell fährt, wie Du es gern möchtest - dann taugt es erst mal so nicht für dich.
Kann man zwar in engen Grenzen ändern - kostet aber gleich wieder (viel) Geld.
Wenn Du schon ein Rad hast - könnte man über dessen Entfaltung feststellen in welchem Bereich Du gern fährst. Und ob das gewünschte Faltrad da mithalten kann.

Gruß

Udo
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Re: Hilfe bei Suche nach einem Pendler-Rad

Beitrag von HJW »

Ja, Probefahrt muss sein. Und ich bin nicht so der Freund von Bestelle, ausprobieren, zurückschicken. Ich werd am Wochenende mal bei Stadler vorbei schauen.
Bei den lokalen Läden bei mir in der Nähe ist das Angebot leider sehr überschaubar. Entweder Billigräder oder richtig teure E-Bikes. Das Mittelfeld fehlt irgendwie.

Danke an alle für die Tips und die ausführliche Erklärung zu den Schaltsystemen!

Beste Grüße,
Jürgen
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Re: Hilfe bei Suche nach einem Pendler-Rad

Beitrag von yasin »

Stadler wird 2-3 Dahon Modelle da haben und dann noch diverse Eigenmarken bzw neutrale Marken. Ansonsten wenn Du schon in Hannover bist:

http://www.raederwerk-hannover.de (Tern Händler)
http://www.proradhannover.de (ebenfalls Tern Händler)

Die beiden Händler habe ich viel zu spät damals lokalisiert als ich Tern Probe fahren wollte. Ich weiß aber nicht was und wieviel diese vorrätig haben. Einfach anrufen würde ich sagen. Nach meinem Dahon Kauf habe ich weitere Recherchen eingestellt.
HJW
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Re: Hilfe bei Suche nach einem Pendler-Rad

Beitrag von HJW »

Eine kurze Frage: Beim Durchklicken verschiedener Shops und Händler bin ich über Dynamics (Hausmarke von Stadler) gestolpert. Die haben ein paar Räder in meiner Preisklasse. Die normalen Dynamics scheinen laut diverser Tests ja ein gutes Preis-Leistungsverhältnis zu bieten. Leider finde ich zu den Falträdern von denen keine Reviews oder Testberichte.
Hat jemand da schon Erfahrung gesammelt?
yasin
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Re: Hilfe bei Suche nach einem Pendler-Rad

Beitrag von yasin »

Ich glaube die haben die Dynamics erst seit mehr oder weniger kurzem im Sortiment. Anfang des Jahres hatte die Stadler (zumindest online) noch nicht drin. Ende letzten Jahres habe ich auch keine in der Filiale (Hannover) gesehen. Ich finde auch leider keine (Detail)Bilder wie die Faltscharniere aussehen oder im zusammengeklappten Zustand etc.

Was mir aufgefallen ist, das die Aufkleber am Rahmen mit dem Schriftzug und hinten an der Gabel, sehr ähnlich wie die der Dahon aussehen. Vielleicht ein "Exklusiv Branding" für Stadler? ist aber nur eine Vermutung...

Edit: in der Beschreibung steht beim Sattel "Dahon VL 3097 Komfort "
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