EmilEmil hat geschrieben: ↑Di Jun 06, 2017 10:23 am
ich will ja Dein Engagement und Deine Empfehlungen gar nicht kleinreden. Aber ich hab den Eindruck, daß es bei Dir trotz der Erfahrung mit den unzähligen Falträdern und Rädern nicht dazu geführt hat, daß es eine kritische (überhaupt eine ?) Wertung der Fahrrad- bzw Faltrad-Technik gibt.
Es läuft alles nach dem Motto "dem Guten ist alles Gut".
Na ja, unbestritten dass Till gelegentlich mal die Begeisterungsgäule durchgehen und sein Rat dann evtl. etwas am Bedarf des Fragenden vorbeiläuft - das sehe ich hier aber nicht. Und ich lerne durch seine Beiträge regelmässig Räder kennen, die mir bis dato unbekannt waren. Bei Dir läuft es dafür nach dem Motto "dem Grantler-Ingenieur ist nichts gut genug, was er nicht selber konstruiert hat".
Das, was er selbst konstruiert hat ist dafür dann tendenziell ebenso unfehlbar, wie das, was jemand anders konstruiert hat, Mist ist. Bei aller technischen Kompetenz, die ich an Dir sehr schätze, wird es da dann kontraproduktiv.
EmilEmil hat geschrieben: ↑Di Jun 06, 2017 10:23 am
Eine 5-Gang Nabenschaltung von Fichtel & Sachs ist zwar in der "Transport"-Ausführung robust, vom Entfaltungs-Umfang (Übersetzungsumfang) für das Hochgebirge total unzureichend. Selbst die letzte Version ist mit 251 Prozent Übersetzungsumfang für ein Hochgebirge sehr schlapp.
Info für den TE: Für das Hochgebirge werden (Nicht nur von mir, auch zB Reiseradforum !) ca 600 % Übersetzungsumfang (ZB Entfaltungs-Umfang für trainierte Hobbyradler 1,50 [m] bis 9,00 [m] , für weniger trainierte 1,33 [m] bis 8,00 [m] oder noch weniger ?) empfohlen. Selbst die für Tandem geeignete Rohloff-Nabe ist mit 526 % Übersetzungsumfang noch ein bißchen schlapp. Das sind nur ganz allgemeine Empfehlungen, Hauptanliegen ist mir, daß man sich vorher Gedanken macht.
Persönlich mag ich die Pentasport gar nicht, aber das wäre mir in diesem Fall total egal - wichtig ist ja erst mal die Rahmenbasis, die Schaltung ist ja schnell getauscht auf das, was man für angemessen hält. Heinz Stucke ist btw. sogar mit der Torpedo Dreigang offenbar gut um die Welt gekommen und jahrzehntelang sind die Leute mit 2CVs mit unter 30PS um die Welt und durch die Sahara gefahren. Heute braucht man schon 300PS, Direkteinspritzung, ABS, ESP, ASR, Reifendrucküberwachung, Rückfahrkamera und Allradantrieb um innerhalb der Stadt zum Supermarkt zu kommen. Und offenbar Scheibenbremsen am Fahrrad.
EmilEmil hat geschrieben: ↑Di Jun 06, 2017 10:23 am
Und eine (zwei) Trommelbremse(n) für Abfahrten im Hochgebirge ist eigentlich lebensgefährlich (Fading, Hitzeproblem für Schläuche). Da kann man nur froh sein, daß es bei den Bremsen einige Fortschritte gegeben hat.
Fading sehe ich noch ein, Hitzeprobleme für Schläuche bei Trommelbremsen verstehe ich aber nicht. Wo kommen die denn her? Die Velomobilfraktion setzt übrigens heute noch auf 70mm bzw. 90 mm Trommeln... Ansonsten hat Till dazu ja schon was geschrieben.
EmilEmil hat geschrieben: ↑Di Jun 06, 2017 10:23 am
Für die Bremse gibt es auch eine Empfehlung von mir: Mechanische Scheibenbremsen mit ~200 [mm] Durchmesser (Den größten, den es gibt !), entweder die Avid BB7 oder die TRP Spyke (nimmt die Scheiben von beiden Seiten gleichzeitig in die Mangel, die BB7 nur einseitig).
Das wäre sicherlich die amtliche Lösung. Allerdings ist die Frage ob das wirklich nötig ist (und nicht nur sinnvoll bis wünschenswert). Die Altvorderen sind ja nicht reihenweise verunfallt aufgrund von Nicht-Scheibenbremsen beim Fahrrad (und es gab da ja noch deutlich gruseligere Konstruktionen als halbwegs moderne Trommelbremsen).
Und ob Scheibenbremsen mit der wenig zärtlichen Behandlung durch Ladepersonal prima harmonieren ist auch eine Wette mit ungewissem Ausgang. Wenn man die aber möchte kann man sie ja auch nachrüsten. Dass das bei älteren Stahlrahmen geht hast Du ja selbst bewiesen und bei dem voraussichtlichen Preis des Rades ist da tendenziell reichlich finanzielle Luft für Anpassungen an den eigenen Bedarf. Je nach geplanter Fahrtstrecke ist das dann mehr oder weniger dringend - ich würde (ohne es zu wissen) vermuten, dass man im Pamir auch die Wahl hat zwischen immer heftig hoch und runter und eher hochebenenartig mit eher gelegentlichem hoch und runter:
https://de.wikipedia.org/wiki/Pamir_(Gebirge). Nur weil Hochgebirge draufsteht heisst das ja nicht zwangsläufig, dass man selbiges fünf mal täglich von Meereshöhe erklimmt und wieder runterfährt - vielleicht gibt es ja was, was im weitesten Sinne unter "Hochebene" läuft und noch villeichtiger ist das essentieller Teil der Route.
Kann nur der OP für sich beantworten.
Ich finde das von Till gefundene Rad auf jeden Fall spannend, da kompakt, günstig und robust - das hört sich schon mal nach einer möglicherweise guten Ausgangsbasis für den OP an IMHO. Mehr kann ich mangels Tandem-Knoff-Hoff nicht beurteilen.