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Zukunftssicheres Faltrad (~1000 Euro)

Faltrad-Entscheidungshilfe für Unentschlossene.
JoKla
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Zukunftssicheres Faltrad (~1000 Euro)

Beitrag von JoKla »

Hallo zusammen,

ganz unvermittelt bin ich auf die Idee gekommen, dass ein hochwertiges Faltrad ein paar meiner Rad-Sorgen lindern koennte. Daher bin ich nun auf der Suche - einiges im Forum und im Web hab' ich schon quergelesen, aber allein die selbstangelesene Theorie macht noch nicht klug. Daher freue mich ueber viele Tipps. :)

Zu mir:
Bisher mit MTB und Rennrad unterwegs, bei denen ich gerne und viel herumschraube (so als alter Rad-Bastler). Sportlich, 179cm/77kg.

Wozu?
Ueberall, wo es eher auf Portabilitaet als auf Sportlichkeit ankommt - fuer letzteres hab' ich meine Rennmaschinen. Also vor allem fuer die Stadt und fuer Touren mit Bahn-Zwischenfahrten, oder auch als Gaeste-Rad. Insgesamt ist das zukuenftige Faltrad nicht fuer superlange Strecken gedacht, aber so 40km sollte man schon bequem damit fahren duerfen. Gerne insgesamt von der Sitzposition sportlicher (meiner MTB- und RR-Positions-Gewoehnung geschuldet), fuer flaches bis huegeliges Gelaende.

Technische Ansprueche:
  • Stabil, hochwertig und tendenziell eher leicht
  • Eher minimalistisch: Leichte Schutzbleche und Gepaecktraeger (passen da normale Ortliebs drauf?) reichen als zusaetzliche Komfort-Anbauteile aus
  • Fuer das angepeilte Gelaende sollte ein einfaches, aber hochwertiges Schaltwerk ausreichen, 8-11 Gaenge (Kette/Nabe egal)
  • Moeglichkeit zum spaeteren Aufruesten (Schaltwerk/Antrieb? Bremsen? Laufraeder?)
  • Langfristige und einfache Ersatzteil-Versorgung (zukunftssicher!)
Nice-to-have/unsicher:
  • Federung. Ich mag mein Fully, fahre aber auch gerne mein hartes RR. Wenn ein Faltrad technisch zuverlaessig und hochwertig gefedert ist, nehme ich den gewonnen Komfort gerne in Kauf. Andernfalls finde ich eine minimalistische Nicht-Federung sympathischer.
  • Einfache Transportabilitaet. Einige Konstruktionen lassen sich kompfortabel 'halb-zusammengefaltet' schieben. Ist aber gegenueber den anderen Anspruechen eher zweitrangig.
Jetzt habe ich sicherlich das ein oder andere vergessen/uebersehen. Was muesst ihr noch wissen?

Nach eine ersten Recherche finde ich folgende Faltraeder in der Preisklasse bis ~1000 Euro sehr sympathisch:
  • Birdy World Sport
  • Tern Link P9
  • Dahon Mu P8/XL
  • Dahon Speed P8
  • Dahon Jetstream P8
Welche passen davon besser zu meinen Anspruechen? Habt ihr weitere Vorschlaege?
Werde auch mal kucken, wo ich mich hier in der Naehe (Koeln/Bonn) vor Ort informieren/probefahren kann.

Ciao,
Johannes
katapult
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Re: Zukunftssicheres Faltrad (~1000 Euro)

Beitrag von katapult »

Das sind alles Prima Räder, wenn auch ein bischen schwer (MuP8 = 14 Kg). Das Birdy wäre mein Favorit. Ohne Probefahrt solltes du aber keine Entscheidung treffen. Die Charakteristik kann je nach Reifenwahl und Sitzposition stark variieren. Du solltes noch ein Brompton S2L in deine Liste mit aufnehmen. Bis auf die Schaltung passt es exakt in dein Anforderungsprofil: Leicht (10kg), Schnell, faltet perfekt und kleiner als alle anderen (wichtig bei Bahnpendelei) und vor allem zukunftssicher (jede Schraube nachbestellbar, auch nach 10 Jahren) und robust. Mit dem Birdy hat es allerdings gemeinsam das es deinen Preisrahmen leicht übersteigt.
JoKla
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Re: Zukunftssicheres Faltrad (~1000 Euro)

Beitrag von JoKla »

Merci! :)

Ah, das Brompton sieht auch gut aus. Preisrahmen ist in Ordnung, wenn's ein Rad wert ist, zahl ich auch lieber 100-200 Euro mehr.
Motte
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Re: Zukunftssicheres Faltrad (~1000 Euro)

Beitrag von Motte »

Ich würde zwei Gedankengänge weiter verfolgen:

Ein Tern Link ist zum Einstig in die faltbare Radwelt sicher nicht verkehrt. Dann aber mit festem Lenker und Andros Stem. (fahre ich grad selbst zur Probe mit rum) Der Umbaubarkeit sind da enge Grenzen gesetzt, was bei dem Preis aber zu verschmerzen ist.

Wer mit einem Brompton auch auf kleinen und größeren Touren zurecht kommt und wem das gefällt, ist damit eigentlich immer gut beraten. Es ist in meinen Augen das ideale Pendlerrad. Tunen ist aufgrund der ausgeklügelten Faltlösungen manchmal etwas kompliziert - aber möglich und es gibt genug Hilfe und auch Ersatzteile im Netz. Langlebig, nachhaltig und zukunftssicher sind sie eh. Es sei denn die Raben verlassen den Tower von London - dann wird es kritisch. (das gilt aber auch für die königlich britische Orangenschalenmarmelade)

Ein Bernds Faltrad kann vieles sein. Bis hin zum schnellen leichten Titanrenner. Hochwertig, stabil und mit Komponenten deiner Wahl handgefertigt in Detmold sind sie alle. Auch was die Ersatzteilversorgung angeht, kauft man keine Saisonware. (da würde ich lieber die Finger von Dahon lassen) Bernds Falträder haben eine Hinterbaufederung über einen speziellen nicht temperaturabhängigen "Elastomer" . Man kann sie auch mit einer Federgabel ausrüsten - ich würde dann aber lieber die pflegeleichte Alternative mit 60er Big Apple (oder 55er Big Ben) wählen. Scheibenbremsen sind auch möglich. Du ahnst sicher, dass in dem Fall 1000 Euro nicht reichen werden. Aber das bestimmt man ja selbst.

Im Vergleich zum Brompton verliert das Bernds beim Falten und beim Packmaß - schlägt es aber um Längen, wenn es ums Fahren geht.

Gruß

Udo
JoKla
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Re: Zukunftssicheres Faltrad (~1000 Euro)

Beitrag von JoKla »

Hui - das ist kompliziert. ;)
Danke schonmal fuer die Hilfe!

So schoen die Bernds sind (ich steh auf hochwertiges Zeugs) - fuer nen Einstieg will ich erst mal ne Nummer kleiner (nicht nur Packmass, auch finanziell) anfangen.

Das Brompton hat definitiv das Packmass auf seiner Seite (57 x 59 x 27 cm). Demgegenueber verliert Tern - das Link P9 ist ziemlich sperrig (84 x 72 x 43 cm). Das Birdy World Sport ist ein wenig kompakter (79 x 61 x 36 cm), die Dahons noch ein wenig schmaler als letzteres (79 x 66 x 30 cm).

Kann man eigentlich vom Packmass direkt auf die Transportabilitaet schliessen? Oder ist aufgrund irgendwelcher Falt-Eigenheiten ein Tern nicht vielleicht doch praktischer als z.B. ein Birdy? Sind die obigen Masse vertrauensvoll, oder faltet man in der Realitaet doch anders?

Vom Bauchgefuehl (Testfahrten fehlen noch) neige ich derzeit zu Birdy oder Brompton. Mal kucken.
Pibach
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Re: Zukunftssicheres Faltrad (~1000 Euro)

Beitrag von Pibach »

Also nach meiner Erfahrung hat man als echter Fahrradfreak nicht so Spaß an halbgaren Lösungen.
Ein gutes Faltrad wirst Du dann aber plötzlich viel mehr benutzen und die Großräder verkümmern, stehen dann nur noch im Weg rum (hab die in Berlin zwangsläufig in der Wohnung stehen), war zumindest bei mir so, irgendwann hab ich die dann entsorgt.
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Re: Zukunftssicheres Faltrad (~1000 Euro)

Beitrag von Motte »

Kann man eigentlich vom Packmass direkt auf die Transportabilitaet schliessen?
Nein - nicht immer. Es gibt sehr simple Faltmechanismen und hoch komplexe, die eher für fünfarmige Menschen entworfen wurde. Welche die überragend schnell gehen (10/15 Sekunden) und andere, die etwas länger dauern (30 - 45 Sekunden). Hinzu kommen die persönlichen Eigenschaften der Person die faltet. Nicht jedem liegt jedes Faltschema. Bei einigen muss man die Reihenfolge penibel einhalten (Brompton/Birdy) bei anderen isses egal (Dahon/Tern). Einige müssen zum Falten angehoben werden - andere nicht.

Ich kann nur über die Räder urteilen, die ich selbst regelmäßig und häufig falte oder gefaltet habe. (Tern Link/Dahon Speed TR/Birdy/ Utopia Timor und Ex Brompton Besitzer)

Und da liegt das Birdy an letzter Stelle, was den Faltvorgang angeht. Einfach weil man schon vorher auf die Pedalstellung achten muss. Bei den Kettenschaltungsrädern vorher den richtigen Gang einlegen muss und zum Falten vorne an das Vorderrad fassen muss. Die Verriegelung vorne am Reifen ist zwar phantastisch simpel - sie funktioniert aber auch nicht immer, wenn es ruckelt. Dann fällt das vordere Gelenk wieder runter. Genial geht anders. Ich würde das Birdy als den besten Kompromiss aus Falt- und Fahreigenschaften bezeichnen. Aber nicht als ein Rad, das man gerne häufig faltet. Meiner Ansicht nach (gilt erst mal nur für den Rahmen mit den runden Rohren - wie aktuell dem Birdy World) trägt es sich schlechter als ein Brompton, aber viel besser als ein Tern/Dahon.

Ich war diese Woche mit meinem neuen Tern (Link P 24 H) unterwegs, um die "Kinderkrankheiten" meiner Umbauten zu testen (ich will ein Reiserad draus machen). Ich denke, dass dieses Rad als Einstiegsrad ganz sicher ein Großteil dessen abdeckt, was Du beschrieben hast. Warum nicht das P9? Wenn Du Rennrad fährst, wird Dir eine max. Entfaltung von 7,44 Meter nicht sonderlich behagen. Das P 24 hat dank der Kombi Nabe/Kette eine von 8,6 Meter (und 1,68 min. Entfaltung). Ob das so zutrifft, kannst Du nur selbst sagen.

Bernds hab ich ins Spiel gebracht, weil es dort recht einfach ist, z.B. einen Rennlenker zu montieren - die Lenksäule wird dort einfach zum Falten abgezogen und umgelegt. Es gibt auch kein Gefummel, bis der Sattel in Höhe und Seitenausrichtung endlich eingestellt ist. Der wird ebenfalls gesteckt.

Das Problem bei diesen ganzen Ratschlägen - ich kann nur sagen, was ich schön oder zweckmäßig finde. Eventuell noch ein paar Tipps, wo man drauf achten muss. Aber das war es dann schon. Was Dir bei so einem Rad wirklich Freude macht, das weißt nur Du. Und ob das Rad deiner Wahl das erfüllt, musst Du selbst (ausgiebig) testen. Deshalb würde ich immer mehrere Faltradkonzepte probefalten (nicht zugucken- sondern selbst machen), mal gefaltet ein Stück tragen und probefahren. Wenn es irgendwie geht eine kleine Tour und nicht nur um den Block oder einmal im Laden umher.
JoKla
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Re: Zukunftssicheres Faltrad (~1000 Euro)

Beitrag von JoKla »

Ah - super interessant! :)

Hab' mittlerweile auch festgestellt, dass ein Haendler hier Birdy, Brompton und Tern hat - da kann ich mir das hoffentlich vor Ort ansehen! Dadurch sollte vieles klarer werden.
Pibach
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Re: Zukunftssicheres Faltrad (~1000 Euro)

Beitrag von Pibach »

JoKla hat geschrieben: Dadurch sollte vieles klarer werden.
Ich hab das ja schon häufiger geschrieben, aber mir hat der Besuch bei Händlern wenig gebracht. Und ich hab hier in Berlin jede Menge Auswahl an Faltradläden und war auch überall.

Die interessanten Falträder kriegt man da gar nicht, sind auch viel zu teuer und die Beratung, naja, wie sag ichs diplomatisch, ging zumindest an meinen Interessen völlig vorbei.

Aber wie Motte schon sagte, das ist auch nur meine Meinung/Erfahrung, und es gibt hier auch ganz andere. All das das kann, muss aber nicht für Dich irgendwie zutreffen.
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Re: Zukunftssicheres Faltrad (~1000 Euro)

Beitrag von alterfalter2 »

@ JoKla
"Hab' mittlerweile auch festgestellt, dass ein Haendler hier Birdy, Brompton und Tern hat - da kann ich mir das hoffentlich vor Ort ansehen! Dadurch sollte vieles klarer werden."

..ich würde mich so gut wie möglich vor Ort, u.U. auch privat informieren (vlt wohnen Forumsteilnehmer in Deiner Nähe, die ein Rad Deiner Vorstellung fahren, die "Bromptonauten" http://www.bromptonauten.de könntest Du auch fragen) oder Du nimmst mit irgendeinem Rad an einer Origami teil, bei der es jede Menge verschiedenster Falträder zu sehen und zu fahren gibt, hier z.B.: 3. nordsee-origami-faltrad-tour: 18 august 2013, info bei den Bromptonauten.
Dann versuchst Du ein hochwertiges Faltrad bei eBay zu ersteigern, mit etwas Zeitaufwand und Glück funktioniert das -- d.h. Du bekommst möglicherweise ein so gut wie ungefahrenes Rad zum kleinen Preis, das mal 5 Jahre ungenutzt an der Garagenwand gehangen hat. Mit etwas Aufwand und kleinem Service hast Du dann das Rad Deiner Träume.. Beispiel: Bernds Faltrad, wenig gefahren für EUR 470,00 statt für deutlich über EUR 1350,00. Diese Angebote gibt es immer wieder, besonders nach der Saison, wie gerade jetzt. Falls Dir das Rad dann doch nicht zusagt, kannst Du es so gut wie verlustfrei wieder verkaufen -- beim Neurad funktioniert das sicher nicht.

Gruß TIL
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