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Zahnriemen vs Kette: Das alte Lied und neue Fakten ?

Alles zum Thema Faltrad/Rad.
Splithub
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Re: Zahnriemen vs Kette: Das alte Lied und neue Fakten ?

Beitrag von Splithub »

CycoRacer hat geschrieben: So Feb 23, 2020 6:12 pm Nur mal ein wenig weitergeträumt (Plauderlevel)
Ich sehe dort auch sehr viel Potenzial, dauert halt aber noch. Der existierende Antrieb scheint nur rund 200% Entfaltung zu haben, geht mir nur als Funktionsdemonstrator durch. Da geht mehr, leichter...
MfG Daniel
EmilEmil
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Re: Zahnriemen vs Kette: Das alts Lied und neue Fakten ?

Beitrag von EmilEmil »

CycoRacer hat geschrieben: Sa Feb 22, 2020 11:13 am……………………..
Ich denke, dass die heutigen Riemensysteme sich zu nah an der Kette orientieren. Der Riemen wird zu einer Pseudokette umfunktioniert und hat dann natürlich einige Nachteile (aber auch Vorteile) gegenüber dem Original...…...
Als vergleichbar zu dem was man mit einer Kettenschaltung erreichen möchte, sehe ich auf Riemen übertragen z.B. in dem Variomatic System von DAF, von dem mein Vater in den 70ern so begeistert war. Vergleichbares geht mit einem Kettenantrieb nicht. :mrgreen: Warum gibt es das noch nicht für Fahrräder?...……..
https://de.wikipedia.org/wiki/Variomatic
Kettentrieb und Riementrieb sind beides Zugmittelgetriebe. In der Getriebelehre gehören sie zu den Triebstock-Verzahnungen. Das "Zahnrad" mit den Rollen (Kreisförmig !) ist dabei wegen der Gelenke (Entweder realer Gleitgelenke (Kette) oder Struktur-Gelenke (Biege-Balken)) abwickelbar. Der Namen-gebende Stock (Triebstock-Verzahnung) ist beim durch-konstruiertem Getriebe in der Gegenwart etwas verfeinert und bildet die Zahnräder (Kette) oder die Riemen-Scheiben. Beide haben exakt eine Zykloiden-Verzahnung. Diese ist aber nur beim Einschwenken und Ausschwenken des Zugmittels relevant. Der Zykloiden-Teil hat eine schwache Krümmung und wird beim Ketten-(Riemen-) Trieb häufig durch eine Gerade angenähert. Vgl. :
https://www.tec-science.com/de/getriebe ... erzahnung/
Aus der Art der Verwendung (Leistung von einer Welle auf eine andere, parallele Welle zu übertragen) ergibt sich die Konstruktion.
Ein großer Unterschied zwischen den Systemen besteht darin, daß der Riemen eine Vorspannkraft (Um die Strukturelle Biegung des Riemens zu ermöglichen !) benötigt, während bei einer Kette (Um dem Polygon-Effekt Rechnung zu tragen) nur ein gewisser Durchhang eingestellt werden muß (Das wird von den Technik-Laien als "Ketten-Spannung" bezeichnet :lol: :roll: :lol: )
Der einzige Vorteil eines Riementriebs vs. eines Kettenriebs liegt in dem geringeren Gewicht, die Kosten für dieses System liegen dagegen um ein Mehrfaches höher.
Eine Verwendung des Riemens zur Konstruktion eine Getriebes ist eine völlig andere "Baustelle". Die Übertragung des Variomatic-Systems auf ein Fahrrad führt zu unangemessenen Mehrgewichten und wegen der Verwendung des Gleitreibungs-Systems zu überhöhter Blind-Leistung. Du kannst davon ausgehen, daß etwas in der Art schon probiert wurde und sich nicht durchgesetzt hat.
Ich leg mich mal fest: Ab in die Tonne mit diesen Überlegungen über geschaltete "Riemenantriebe" und gut iss'es.

MfG EmilEmil
Raffineur
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Re: Zahnriemen vs Kette: Das alte Lied und neue Fakten ?

Beitrag von Raffineur »

daß der Riemen eine Vorspannkraft (Um die Strukturelle Biegung des Riemens zu ermöglichen !) benötigt
Theoretisch vermutlich korrekt. Ich fahre aber praktisch ohne Riemenspannung. Diese war beim Gates-System der ersten Generation (CDC, Mudport) wohl erforderlich. Um auf Nummer sicher zu gehen, behaupten sie dasselbe von der zweiten Generation (CDX/CDN, Centertrack). Die Lager unserer Fahrräder sind aber nicht dafür ausgelegt, 24 Stunden unter Dauerbelastung zu stehen, von der höheren Reibung mal ganz abgesehen.
Nur mal ein wenig weitergeträumt (Plauderlevel). Wären nicht spreizbare Riemenräder für vorne und hinten denkbar, die sich computergesteuert stufenlos im Umfang so gegeneinander verstellen, dass sie mit einem Riemen mit konstantem Umfang klarkommen und einer Umlenkrolle, die den Riemen zusätzlich immer auf idealer Spannung hält. Verstellt werden dann immer die Riemenradsegmente, die gerade keinen Riemenkontakt haben. Dafür braucht man dann ein paar kleine Elektromotoren und einen kleinen Akku an Board, den man dann über eine Art Hybridbetrieb lädt (Bremsenergie, Nabendynamo am Tag). Wenn der Akku mal leer wird, fährt das System auf einen sicheren Single-Speed Mode zurück.
Grundsätzlich ticken wir ganz ähnlich. Auch ich verstehe nicht, warum die ganze Fahrradbranche nicht viel innovativer ist. Und wie du bereits festgestellt haben wirst, ecken wir Querdenker immer an ;) Lass dich nicht davon entmutigen! Wenn ich auf die ewigen Skeptiker gehört hätte, hätte ich jetzt weder meinen genialen Riemenantrieb am GoBike mit 3D-gedrucktem Riemenrad noch mein geniales TiGr Lock & Luggage, das ich auch die letzten Tage weiter optimiert und verbessert habe.

Allerdings muss ich zugeben, dass ich bei deiner konkreten Idee skeptisch bin. Einerseits weil spreizbare Zahnräder nicht rund laufen, andererseits weil ich eine Abneigung gegen Elektronik am Fahrrad habe, von der Beleuchtung vielleicht einmal abgesehen. Aufwendig, teuer, störanfällig, schwer :(
CycoRacer
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Re: Zahnriemen vs Kette: Das alte Lied und neue Fakten ?

Beitrag von CycoRacer »

Raffineur hat geschrieben: Mo Feb 24, 2020 10:42 pm Allerdings muss ich zugeben, dass ich bei deiner konkreten Idee skeptisch bin. Einerseits weil spreizbare Zahnräder nicht rund laufen ...
Stimmt natürlich, rund laufen würde aber z.B Kegelscheiben wie beim Kegelscheibenantrieb:
https://www.lehrerfreund.de/technik/1s/ ... len-1/3228

Raffineur hat geschrieben: Mo Feb 24, 2020 10:42 pm ... andererseits weil ich eine Abneigung gegen Elektronik am Fahrrad habe, von der Beleuchtung vielleicht einmal abgesehen. Aufwendig, teuer, störanfällig, schwer :(
Da bin ich anders vorgepolt, was ja nicht unbedingt ein Nachteil sein muss :mrgreen: .
Obwohl für meinen Vater damals vielleicht schon. Kaum hatte ich in der Physik AG im 7. Schuljahr Blut geleckt, habe ich seine Fahrzeugelektronik einer gründlichen Überarbeitung unterzogen. Der stufenlos einstellbare Intervallschalter für den Scheibenwischer stieß noch auf Begeisterung. Die dann folgende Alarmanlage mit Wegfahrsperre und Sicherheitscodeeingabe hatte dann so einige Anlaufschwierigkeiten.

Gruß
Reimund
EmilEmil
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Re: Zahnriemen vs Kette: Das alte Lied und neue Fakten ?

Beitrag von EmilEmil »

Das stufenlose Riemengetriebe (gibts es ?) und gab es bei Tonband-Geräten (Uher u.a., Motoroller DKW Hobby, Werkzeugmaschinen, DAF Automobil u.a.). Die Versuche der Automobil-Industrie, das Prinzip für größere Leistungen tauglich zu machen (Schubglieder-Verband (Im Prinzip eine Kette aus Stahl anstelle von Riemen) Ende 1970-er, Anfang 1980-er Jahre, haben sich alle nicht durchgesetzt. Und das Automobil hat nicht die Restriktion, daß der Wirkungsgrad nicht in den Keller gehen darf (keine Schaltung unter 90 % !) wie das für die Radl-Technik gilt (Außer für Konstruktionen vom Konstrukteurs-Klau :D :mrgreen: :D : 90 % der Menschheit bringt nicht mehr als max. 100 [W] !).
Aber keine Idee ist so schwachsinnig, daß sie nicht alle Jubeljahre (10, 25 Jahre ?) fröhliche Urständ feiern dürfte. Ich habe große Sorge, daß bei der Vielzahl von unnsinnigen Ideen mein Verstand so weit eingeschläfert wird, daß ich die eine wirkliche Innovation unter 10 000 verpasse.
Genug von Off-Topic !

MfG EmilEmil
Raffineur
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Re: Zahnriemen vs Kette: Das alte Lied und neue Fakten ?

Beitrag von Raffineur »

Die Versuche der Automobil-Industrie, das Prinzip für größere Leistungen tauglich zu machen (Schubglieder-Verband (Im Prinzip eine Kette aus Stahl anstelle von Riemen) Ende 1970-er, Anfang 1980-er Jahre, haben sich alle nicht durchgesetzt.
Stimmt nicht. Audi, Mercedes und andere bieten zunehmend stufenlose Getriebe mit Stahlgliederketten an. Bei ersteren nennt sich das "Multitronic". Ich bin da aufgrund der großen wirksamen Kräfte und der zahlreichen Mängelmeldungen in Automobilforen skeptisch. Dann schon lieber die technisch höchst elegante, spritsparende und ebenfalls stufenlose Hybridlösung von Toyota. Aber wir schweifen ab.
EmilEmil
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Re: Zahnriemen vs Kette: Das alte Lied und neue Fakten ?

Beitrag von EmilEmil »

EmilEmil hat geschrieben: Di Feb 25, 2020 8:53 am………….
Aber keine Idee ist so schwachsinnig, daß sie nicht alle Jubeljahre (10, 25 Jahre ?) fröhliche Urständ feiern dürfte. Ich habe große Sorge, daß bei der Vielzahl von unnsinnigen Ideen mein Verstand so weit eingeschläfert wird, daß ich die eine wirkliche Innovation unter 10 000 verpasse...…….
Nur mal lesen, was geschrieben wurde !
Und, wenn etwas angeboten (Auf dem Markt käuflich !) wird, heißt das noch lange nicht, das es sich durchgesetzt hat. Schließlich wurde von F&S auch mal eine 12-Gang Getriebenabe angeboten, leider nur auf dem Fahrrad-Markt, nicht bei den LKWs (Klasse 3,5 [to]). Oh, pardon, da habe ich wohl [kg] mit [to] verwechselt :D .
Und der Automobil-Industrie wurde ich nicht unbedingt vertrauen. Die haben eine Moral, die mich an den ersten großen Bundesliga-Skandal von 1970 (?) erinnert:
Die Annahme von Bestechungsgeld wurde damit begründet, daß man "ja immer auf Sieg spiele und eine zusätzliche Prämie an diesem Sachverhalt nichts ändere". Für den damaligen intellektuellen Level eines Fußballprofis (Heute ist man da viel weiter !) war dieser Ausflug in die Argumentation eines Winkeladvokaten schon eine bemerkenswerte Leistung :roll: :shock: :roll: .
Und die Politiker blicken stumm in der ganzen Republik "herumm" !

MfG EmilEmil
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Re: Zahnriemen vs Kette: Das alte Lied und neue Fakten ?

Beitrag von Ch.Bacca »

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