"Mieträder" seh ich immer ausgesprochen kritisch. Jemand, der seine Räder speziell auf seine Anforderungen (Z B. die Übersetzung) angepasst hat, muß bei der Fahrt auf 0815-Rädern Einschränkungen in Kauf nehmen. Diese Einschränkungen können marginal (Akzeptabel) sein oder viel zu groß (Inakzeptabel) sein.
Das macht auch vor den "citibike" nicht halt. Diese haben die Anmutung eines Panzers (Ich denke da an den Deutschen WWII-Panzer Maus). Fahrräder, nicht nur Falträder, sollten zu angemessenen Kosten möglichst leicht sein (Im Rahmen einer Vollausstattung) . Bei den Typen der Fa. citibike tippe ich auf eine überflüssige Schwerlast-Version (Vergleichbar einer Moped-Version meiner frühen Jugend, aber ohne Motor). Einziger Trost: Es sind keine Falträder.
"Falträder" könnten gerade im Verleihgeschäft eine Werbung für Räder mit kleinen Laufrädern (Falträder und Minibikes) sein. Bei realistischer Einschätzung müßte man den Faltmechanismus nicht unbedingt anbieten, da eine Vielzahl von Zeitgenossen mit dem Faltmechanismus auf die "Schnelle" keine Freundschaft schließen würde (Direkt und drastisch ausgedrückt, die sind einfach zu doof für eine halbwegs anspruchsvolle Technik in kurzer Zeit). Nun könnte man den Mechanismus temporär einfach inoperabel stellen. Die Chance, die Phobie der Kunden (potentiellen Käufern solcher Räder ?) gegen kleine Laufräder zu nehmen, sollte man sich nicht entgehen lassen. Nur, wenn ich an die Verleihräder in München der 1990-er Jahre denke (Gewicht ca. 22 [kg] ?), Einrohr-Rahmen Strang-gepresst mit H-Profil ), sagte ich damals und sage ich heute: So nicht !
Diese Räder wurden später von der Bahn übernommen...….Nun sind die Entscheider von der Bahn sicher keine Leute, die etwas von Fahrrad-Technik verstehen, von Leichtbau schon mal gar nicht.
Was für die Bahn gilt, scheint auch innerhalb der Fahrrad-Hersteller üblich zu sein.
Aufbruch und Fortschritt sind wohl unglaublich schwierig, dabei sind die Hemmnisse nur organisatorischer Art. Es fehlen weder die Kenntnisse noch die Technologie, es fehlt nur der Wille, etwas anders (richtiger) zu gestalten. Am Ende siegt die menschliche Trägheit und Räder ohne Motor-Stützung werden eine Ausnahme, eine Kosten-pflichtige ? Dazu werden sie, wie ich befürchte, das Aussehen eines Fahrrades in einem Maße verändern, wie es vergleichbar dramatisch nur bei der Ablösung des Hochrades durch das Niederrad geschehen ist. Damals blieb das Fahrrad aber ein Fahrrad. Heute geht der Trend voll zu einer Moped-Version. Meine Befürchtung da ist die Ausdünnung wesentlicher Fahrrad-Technologie (@Motte sprach schon darüber !). Z B. ist der Markt bei den Getriebenaben inzwischen schon ziemlich eng, so daß es kaum noch Wettbewerb gibt.
Weitere Anzeichen sind schon im Angebot spezieller Pedelec-Schaltungen mit eingeschränktem Übersetzungs-Umfang zu erkennen. Obwohl ich kein Anhänger "vieler Gänge" bei Fahrrad-Schaltungen bin (Die Zahl der Gänge wird vom Übersetzungs-Umfang (Berggang zu Schnellgang und den sinnvollen Schaltstufen dazwischen bestimmt), halte ich bei zu großen Schaltstufen die These "das bügelt die Motorkraft schon aus" für bedenklich. Auch Pedelecs sollten in erster Linie schon mal gut konzipierte Fahrräder sein.
Aber wie sagte doch @EmilEmil kürzlich: Noch dümmer geht immer !
MfG EmilEmil