Raffineur hat geschrieben: ↑Do Mai 24, 2018 9:07 am
Also ich weiß nicht. Die Wissenschaft in allen Ehren, und ich gebe auch zu, dass ich die Tannus-Reifen nicht wegen ihrer Kraft-Weg-Kennlinie oder dergleichen gekauft habe. Zumal 99% der Faltradler im praktischen Fahrbetrieb nichts davon bemerken dürften. Ich dank Vollfederung am allerwenigsten……….
Interessant finde ich, dass die OEM's (z.B. Citizen, Specialized und sicher noch andere) Gefallen an der neuen Technologie gefunden haben................
Oh je, der ungläubige Thomas in der aber-tausendsten Ausgabe.....
Bezüglich des Wegfallen-Lassen-Könnens der Luftbereifung bei vorhandener Federung unterliegst Du der Selbsttäuschung:1) Luftbereifung ohne diskrete Federung geht einigermaßen (Bei langsamen Geschwindigkeiten und gelegentlichem Verlust der Bodenhaftung (Z B. Kopfsteinplaster-Strecken)). 2) Diskrete Federung ohne Luftbereifung ist mit viel größeren Nachteilen verbunden als Fall 1). Möglich, aber nicht sinnvoll: Die Kutschen fuhren jahrhunderte lang so rum. Also Stellmacher-Räder mit einem Stahlreifen drum herum. Bei den Draisinen sprach man Knochenschüttlern. Von Goethe ist aber zu diesem Subjekt nichts überliefert ! Oder ?
Ich fahre selbst ein vollgefedertes Rad mit einstellbaren Federn und Dämpfern sowie einem 32 [mm] breiten Reifen. Ürsprünglich hatte ich vorn 5,5 [bar] und hinten 6,0 [bar] gepumpt, nach Optimierung des Komforts sind es nun vorn 5,2 [bar] und hinten 5,7 [bar] , die durch Druckwächter-Kappen kontrolliert werden.
Der Reifen reagiert nämlich mit seiner Aufstandsfläche auf kurzwellige Fahrbahnunregelmäßigkeiten (Z B. groben Split wie bei einer frischen Gußasfalt-Fahrbahn) ohne daß bezüglich der Federung eine Reaktion erfolgt (Mathematisch gesehen ist das Integral der Fahrbahnunregelmäßigkeiten über der Aufstandsfläche gleich Null, da sich die Positiven mit den Negativen ausgleichen). Das ist nun meine Erfahrung und kann auch aus den Messungen von Peter Nilges (Rollwiderstand wird kleiner beim Überrollen von Wiesengrund, falls der Druck genügend abgesenkt wird) gefolgert werden.
Mir scheint, @Raffineur, daß Du wegen der Patschen am Reifen eine Phobie entwickelt hast, die eine Realitäts-bezogene Wertung der physikalischen Zusammenhänge nicht mehr zu läßt.
Na ja, wenn es Deiner Wahrheitsfindung dient.....
Zu den OEMs fällt mir nur wenig ein: Klar ist, daß man dem Neuen insoweit aufgeschlossen sein muß, daß man nichts Wichtiges verpaßt. Anderseits wird bei der Vielzahl der Informationen, die durch die Ausweitung der Kommunikation verursacht wird, die Gefahr, daß man sich verzettelt und etwas Bahnbrechendes übersieht, immer größer. Umso wichtiger ist eine klare Analyse. Da hapert es bei den Herstellern meistens.
Innovation, bei der richtig nachgedacht werden muß, fällt meist durch den Rost, weil das kein Geld in die Kasse spült und überdies noch mühevoll ist. Die meisten Hersteller outen sich in diesem Bereich als Grattler: Das war so, ist so und wird so bleiben. Ein richtig optimiertes Faltrad gibt es eigentlich nicht, aber jede Menge Designer-Flatulenzen werden auf die Menschheit losgelassen.
Und Dein vollgefedertes Faltrad finde ich schon so weit sympatisch als es ja etwas abseits der Hersteller-Denke seine Kreise zieht. Und gegen einen Pannen-sicheren Reifen ist nichts einzuwenden. Man muß sich aber mit den Umständen (Vor- und Nach-Teilen) auseinandersetzen und dann rationale Entscheidungen fällen. Pannen sind bei Eintritt unangenehm, ich habe aber bei letzten Panne im Herbst den Gaadi-Schlauch eingesetzt und konnte nach weniger als 10 Minuten weiterfahren (Ich dachte ketzerisch: Klappt so gut, man sollte bei jeder Tour wenigstens einen Patschen haben ! Zwei wären aber schon einer Zuviel !). An einem Rad fahre ich nun ständig sowohl vorn als auch hinten einen Gaadi-Schlauch. Das heißt aber noch lange nicht, daß man da nichts verbessern könnte.
Mfg EmilEmil