150 Millionen pro KM Autobahn / Volksentscheid Fahrrad
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Re: 150 Millionen pro KM Autobahn / Volksentscheid Fahrrad
Vom Aspekt des politisch Druck machens finde ich das auch ok. Es fehlt aber, was dann konkret passieren soll. Deren FB Postings wirken jedenfalls recht einfältig.
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Re: 150 Millionen pro KM Autobahn / Volksentscheid Fahrrad
Also mindestens hier im Westen haben wir nun 60 Jahre der einseitigen Bevorzugung des KFZ, bei so ziemlich allen Entwicklungsvorhaben, die irgendwie mit Verkehr (Infrastruktur/Stadtplanung/Gewerbe) zu tun haben. Man startet bei Radprojekten nicht auf gleicher Augenhöhe mit dem Autoverkehr, sondern aus einer Position der extremen Benachteiligung. Das geht entweder über Jahrzehnte in winzig kleinen Trippelschritten (wobei Du jeden Schritt erkämpfen musst) oder mit einem bewussten "jetzt aber richtig". Da es immer um den selben Kuchen geht, kann das nicht funktionieren, wenn die Platzhirsche (Autofahrer) keine Federn lassen sollen. Es muss eine Vision her, der sich viele anschließen können. Für mich kann das nur ein Punkt wie Lebensqualität oder bezogen auf Flächen "Aufenthaltsqualität" sein. Der sich auch Anwohner, Eltern, Fußgänger und ältere Menschen mit ihren besonderen Bedürfnissen anschließen können.
Der Flächenverbrauch für Autos ist riesig - die bisherige "Denke", dass Alles und Jedes bequem und vierspurig mit dem KFZ erreicht werden können muss, lässt sich bei der heute üblichen Dichte an Fahrzeugen eh nicht weiterführen. Es möchte zwar jeder schnell weg kommen, aber die wenigsten Menschen wollen an einer Schnellstraße wohnen. Berlin hätte als Stadt zumindest das Zeug mal aus dem üblichen Trott auszubrechen und was (für deutsche Städte) Neues zu wagen. Ich glaube nicht, dass das in Städten wie Essen oder Gelsenkirchen überhaupt möglich ist. Da bleibt man stets im "klein-klein" hängen. Genau deshalb müssen die Berliner Radfahrer aufpassen, dass sie nicht jede Initiative gleich wieder tot-reden, weil ein Entwurf nicht zu 100% ihren eigenen Vorstellungen entspricht. Eine Demokratie lebt auch von der Fähigkeit der Bürger zum Kompromiss.
Der Flächenverbrauch für Autos ist riesig - die bisherige "Denke", dass Alles und Jedes bequem und vierspurig mit dem KFZ erreicht werden können muss, lässt sich bei der heute üblichen Dichte an Fahrzeugen eh nicht weiterführen. Es möchte zwar jeder schnell weg kommen, aber die wenigsten Menschen wollen an einer Schnellstraße wohnen. Berlin hätte als Stadt zumindest das Zeug mal aus dem üblichen Trott auszubrechen und was (für deutsche Städte) Neues zu wagen. Ich glaube nicht, dass das in Städten wie Essen oder Gelsenkirchen überhaupt möglich ist. Da bleibt man stets im "klein-klein" hängen. Genau deshalb müssen die Berliner Radfahrer aufpassen, dass sie nicht jede Initiative gleich wieder tot-reden, weil ein Entwurf nicht zu 100% ihren eigenen Vorstellungen entspricht. Eine Demokratie lebt auch von der Fähigkeit der Bürger zum Kompromiss.
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Re: 150 Millionen pro KM Autobahn / Volksentscheid Fahrrad
Ich stimme allem zu, aber diesen Punkt sehe ich anders. Viele Autofahrer sind auch Radfahrer (und umgekehrt). Man kann das graduell verlagern, ohne das jemand "Federn lassen muss". Und es gibt bzgl. des Flächenkonfliktes auch intelligentere Lösungen.Motte hat geschrieben: Da es immer um den selben Kuchen geht, kann das nicht funktionieren, wenn die Platzhirsche (Autofahrer) keine Federn lassen sollen.
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Re: 150 Millionen pro KM Autobahn / Volksentscheid Fahrrad
"Berlin" und "was Neues wagen", das wäre, nun ja, nicht gerade ein Widerspruch, aber in der Tat was Neues.Berlin hätte als Stadt zumindest das Zeug mal aus dem üblichen Trott auszubrechen und was (für deutsche Städte) Neues zu wagen.
Klingt gut. Aber wie soll das denn aussehen? Hast du da konkrete Vorschläge?Man kann das graduell verlagern, ohne das jemand "Federn lassen muss"
Das verlinkte Tagesspiegel-Interview zeigt grob die richtige Richtung. Und wie willst du möglichst flächendeckend 50 % Radverkehrsanteil auf 3 Meter breiten Radwegen erreichen ohne den Autos etwas wegzunehmen?
Achtung, Provokation: Du hast jetzt eine vierspurige Straße die auf ganzer Länge vollgestaut ist. Dann nimmst du in jeder Richtung eine Spur für Radler weg, und schon hast du eine zweispurige Straße die auf ganzer Länge vollgestaut ist. Stau halbiert! Und zwar, weil die andere Hälfte der Autofahrer gar nicht erst vom Parkplatz runterkommt. Und genau das ist das Ziel. Und bist du nicht willig, so brauch' ich Gewalt. Gewalt in Form von Radwegen. Irgendwann ist mal Schluss mit Schmusekurs.
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Re: 150 Millionen pro KM Autobahn / Volksentscheid Fahrrad
Das oben waren ja keine isolierten Einzelaussagen. Sondern eine Art Mini Konzept.
Ich nehme ja nicht den heutigen Autofahrern was weg und schenke es den heutigen Fahrradfahrern. Sondern ich verteile die Flächen neu, für die dann wachsende Zahl an "Nichtautofahrern" (Fußgänger, ÖPNV + Zweirad). Das kann nur funktionieren, wenn sich die Mehrheit in diesem Konzept wiederfindet und an einen Gewinn glaubt. Wenn weniger Autos fahren, brauchen sie auch weniger Fläche - beim Parken und beim Fahren. Es kann somit auch entspannter werden künftig mit dem Auto zu fahren - man wird halt nicht mehr direkt an jede Ladenzeile kommen und es muss ordentlich was auf die Mütze geben, wenn sie wie bisher einfach die Einrichtungen der anderen benutzen und blockieren.
"Die" heutigen Autofahrer haben nämlich (im Gegensatz zu Pibachs Verlangen auf Rücksichtnahme) keine Hemmungen den anderen noch den winzigen Restraum streitig zu machen. Oder mit Tempo 70 durch ein Wohngebiet zu semmeln.
Ich nehme ja nicht den heutigen Autofahrern was weg und schenke es den heutigen Fahrradfahrern. Sondern ich verteile die Flächen neu, für die dann wachsende Zahl an "Nichtautofahrern" (Fußgänger, ÖPNV + Zweirad). Das kann nur funktionieren, wenn sich die Mehrheit in diesem Konzept wiederfindet und an einen Gewinn glaubt. Wenn weniger Autos fahren, brauchen sie auch weniger Fläche - beim Parken und beim Fahren. Es kann somit auch entspannter werden künftig mit dem Auto zu fahren - man wird halt nicht mehr direkt an jede Ladenzeile kommen und es muss ordentlich was auf die Mütze geben, wenn sie wie bisher einfach die Einrichtungen der anderen benutzen und blockieren.
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Re: 150 Millionen pro KM Autobahn / Volksentscheid Fahrrad
Peter ich kann deine Position nicht teilen, was ist daran unausgegoren ? Man kann alles immernoch besser machen, aber hey Berlin ist Schlusslicht, da müssen wir überhaupt erstmal was machen und daher finde ich die Aktion umso besser. Rumkritisieren kann man viel (das Wesen der Deutschen) aber was MACHEN tut die wenigsten. Daher UNTERSTÜTZT DIE AKTION.Pibach hat geschrieben:Ich beobachte die schon ne Weile und die Postings sind oft eher auf Stimmungsmache, Bauernfang und Krawall aus. Dieses gegenseitige Ausspielen von Autofahrern und Radfahrern finde ich unglücklich. Und die ganzen Ideen zur Radinfrastruktur sind ziemlich unausgegoren. Ob die Investition in Autobahn sinnvoll sind muss man sich genauso anschauen, wie Investitionen in Radinfrastruktur, das hat aber sonst nicht wirklich etwas miteinander zu tun.
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Re: 150 Millionen pro KM Autobahn / Volksentscheid Fahrrad
GENAU MOTTE !!!!!!!! UNTERSTÜTZEN sollen wir alle die Aktion !! Genau auf den Punkt gebracht. 100% Zustimmung.Motte hat geschrieben:Also mindestens hier im Westen haben wir nun 60 Jahre der einseitigen Bevorzugung des KFZ, bei so ziemlich allen Entwicklungsvorhaben, die irgendwie mit Verkehr (Infrastruktur/Stadtplanung/Gewerbe) zu tun haben. Man startet bei Radprojekten nicht auf gleicher Augenhöhe mit dem Autoverkehr, sondern aus einer Position der extremen Benachteiligung. Das geht entweder über Jahrzehnte in winzig kleinen Trippelschritten (wobei Du jeden Schritt erkämpfen musst) oder mit einem bewussten "jetzt aber richtig". Da es immer um den selben Kuchen geht, kann das nicht funktionieren, wenn die Platzhirsche (Autofahrer) keine Federn lassen sollen. Es muss eine Vision her, der sich viele anschließen können. Für mich kann das nur ein Punkt wie Lebensqualität oder bezogen auf Flächen "Aufenthaltsqualität" sein. Der sich auch Anwohner, Eltern, Fußgänger und ältere Menschen mit ihren besonderen Bedürfnissen anschließen können.
Der Flächenverbrauch für Autos ist riesig - die bisherige "Denke", dass Alles und Jedes bequem und vierspurig mit dem KFZ erreicht werden können muss, lässt sich bei der heute üblichen Dichte an Fahrzeugen eh nicht weiterführen. Es möchte zwar jeder schnell weg kommen, aber die wenigsten Menschen wollen an einer Schnellstraße wohnen. Berlin hätte als Stadt zumindest das Zeug mal aus dem üblichen Trott auszubrechen und was (für deutsche Städte) Neues zu wagen. Ich glaube nicht, dass das in Städten wie Essen oder Gelsenkirchen überhaupt möglich ist. Da bleibt man stets im "klein-klein" hängen. Genau deshalb müssen die Berliner Radfahrer aufpassen, dass sie nicht jede Initiative gleich wieder tot-reden, weil ein Entwurf nicht zu 100% ihren eigenen Vorstellungen entspricht. Eine Demokratie lebt auch von der Fähigkeit der Bürger zum Kompromiss.
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Re: 150 Millionen pro KM Autobahn / Volksentscheid Fahrrad
Welche ? Kritik ja und wo ist die Lösung dafür ?Pibach hat geschrieben:Ich stimme allem zu, aber diesen Punkt sehe ich anders. Viele Autofahrer sind auch Radfahrer (und umgekehrt). Man kann das graduell verlagern, ohne das jemand "Federn lassen muss". Und es gibt bzgl. des Flächenkonfliktes auch intelligentere Lösungen.Motte hat geschrieben: Da es immer um den selben Kuchen geht, kann das nicht funktionieren, wenn die Platzhirsche (Autofahrer) keine Federn lassen sollen.
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Re: 150 Millionen pro KM Autobahn / Volksentscheid Fahrrad
Adler28 hat geschrieben:"Berlin" und "was Neues wagen", das wäre, nun ja, nicht gerade ein Widerspruch, aber in der Tat was Neues.Berlin hätte als Stadt zumindest das Zeug mal aus dem üblichen Trott auszubrechen und was (für deutsche Städte) Neues zu wagen.
Klingt gut. Aber wie soll das denn aussehen? Hast du da konkrete Vorschläge?Man kann das graduell verlagern, ohne das jemand "Federn lassen muss"
Das verlinkte Tagesspiegel-Interview zeigt grob die richtige Richtung. Und wie willst du möglichst flächendeckend 50 % Radverkehrsanteil auf 3 Meter breiten Radwegen erreichen ohne den Autos etwas wegzunehmen?
Achtung, Provokation: Du hast jetzt eine vierspurige Straße die auf ganzer Länge vollgestaut ist. Dann nimmst du in jeder Richtung eine Spur für Radler weg, und schon hast du eine zweispurige Straße die auf ganzer Länge vollgestaut ist. Stau halbiert! Und zwar, weil die andere Hälfte der Autofahrer gar nicht erst vom Parkplatz runterkommt. Und genau das ist das Ziel. Und bist du nicht willig, so brauch' ich Gewalt. Gewalt in Form von Radwegen. Irgendwann ist mal Schluss mit Schmusekurs.
Für uns Radfahrer gibt es ja auch kein SCHMUSEKURS sondern die tägliche Verdrängung im Verkehr durch Schneiden beim Abbiegen, Parken auf Fahrradspuren usw.
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Re: 150 Millionen pro KM Autobahn / Volksentscheid Fahrrad
Solange es bei uns eine schlagkräftige Autoindustrie gibt, werden andere Verkehrsmittel freiwillig keine Schnitte bekommen. Die Auto/Mineralöllobby ist einfach zu stark, die dahinter befindlichen Arbeitsplätze ein zu großes Pfund.