Ja, Zitat @PeterPibach,
"Ich kann das aus eigener Erfahrung auch bestätigen, dass die Trittfrequenz ziemlich nebensächlich ist."
ich glaube nicht, daß Du in Deinem Leben jemals Deine Trittfrequenz gemessen hast. Solange ich in diesem Forum Teilnehmer bin, hab ich dieserhalb von Dir nichts gehört (Niemals nicht
).
Mit der Trittfrequenz ist es, sehr anschaulich dargestellt, so, daß zB beim Befahren einer 27 [km] Strecke einmal mit geringerer ( 60 [1/Min]) und ein zweites Mal mit höherer Kadenz ( 90 [1/Min]) bei angepaßter Entfaltung von 7,5 [m] sowie 5,0 [m], entsprechend einer gleichen Geschwindigkeit (27 [km/h], Fahrzeit 1 Stunde ) für beide Fälle, im ersten Fal 60 x 60 = 3600 Umdrehungen und zweitens 90 x 60 = 5400 Umdrehungen geleistet werden. Da bei einer Umdrehung ( = 360 [Grd]) der menschliche Tretapparat abwechselnd (Rechte Seite und Linke Seite jeweils 180 [Grd] aktiv (= Kraftentfaltung) und 180 [Grd] nahezu passiv (= Erholungsphase)) ist, hat die größere Trittfrequenz Vorteile durch den in der Summe größeren Erholungswinkel.
In dem Bild sieht man die Auswertung der Momenten-Kurven (Entspricht bis auf den Hebelarm der Kraft auf das Pedal) über einen Winkel von 360 [Grd]. Jede Spitze ist jeweils einem aktiven Bein zugeordnet (Rechts oder Links, deren Werte sich in der Phasenlage unterscheiden, ansonsten aber Deckungs-gleich sind). Es sind die Kurven für einen Gelegenheitsradler (= 100 [Watt]), Hobbyradler (= 300 [Watt]), und einen Wettbewerbsradler (= 500 [Watt]), eingetragen, sowie ein zugehöriger Durchschnittswert (gestrichelt).
Die Wattzahl errechnet sich aus dem Momenten-Wert (Durchnitt) multipliziert mit der Trittfrequenz, hier 90 [1/Min].
Die Muskelanstrengung produziert in den Muskeln Milchsäure, die sofort in Laktat und Protonen zerfällt. Die Protonen verursachen die Muskelermüdung. Vgl:
http://www.sportunterricht.de/lksport/m ... ure07.html
Es ist offenbar günstig, wenn die Derivate der Milchsäure in kleineren Mengen und baldmöglichst abtransportiert werden.
Das legt jedenfalls auch die Statistik der Stunden-Weltrekorde auf dem Rad nahe, die in den letzten 60 Jahren immer mit einer Kadenz von über 100 [1/Min], meist 105 [1/Min], aufgestellt wurden (Geschwindigkeit > 50 [km/h].
Zum besonderen Problem der TE:
Jede Übersetzung (Entfaltung) am Rad bestimmt zusammen mit der Trittfrequenz eine (Ich nenne sie mal "anvisierte") Geschwindigkeit. Diese Geschwindigkeit bestimmt über Luftwiderstand (proportional der dritten Potenz der Geschwindigkeit, gilt bei bei Windstille), Steigungswiderstand (einfach proportional der Steigung (in Prozent) ) und den anderen Widerständen eine erforderliche Leistung. Diese Leistung, gemessen in [Watt] muß der Radler aufbrigen, dh. da die Trittfrequenz schon festliegt, muß der Radler die erforderliche Tretkraft zur Verfügung stellen. Sind seine Muskeln zu schwach, regelt sich das ganze System auf eine geringere Geschwindigkeit runter.
Bei hohen Geschwindigkeiten (Schnellfahrt) spielt der Luftwiderstand die größte Rolle, bei geringen Geschwindigkeiten (Bergfahrt) der Steigungswiderstand.
ZB haben fast alle Radler (das sind alle bis auf endlich viele "Pibachs") die Erfahrung gemacht, daß man aus einer konstanten Fahrt heraus bei ZB plötzlichem Gegenwind/leichter Steigung langsamer wird, aber durch Herunterschalten und leichter Erhöhung der Kadenz sogar noch ein bißchen schneller wird als zuvor. Eine günstige (feine) Gangabstufung mal vorrausgesetzt.
Wer natürlich mit einem Eingang Unterwegs ist, kann diese Erfahrung nicht machen, wobei ein Eingang für bestimmte Trainigsfahrten Sinn macht oder auch auf der Bahn, wo es weder Wind noch Steigung gibt.
MfG EmilEmil