Volle Zustimmung, (...) (ohne Helm) auchMotte hat geschrieben:
(...)Zahlreiche Massenstürze beim Radrennen (mit Helm) belegen recht eindrucksvoll, dass da häufig überhaupt nix (außer ein paar Schürfwunden) passiert.
Gruß Karsten
Volle Zustimmung, (...) (ohne Helm) auchMotte hat geschrieben:
(...)Zahlreiche Massenstürze beim Radrennen (mit Helm) belegen recht eindrucksvoll, dass da häufig überhaupt nix (außer ein paar Schürfwunden) passiert.
Darum geht es in Helmdiskussionen auch gar nicht. Da geht es darum, möglichst absolute Aussagen zu machen, egal ob für oder gegen.derSammy hat geschrieben:Es ist leider aus methodischen Gründen sehr schwierig eine wirklich aussagekräftige Statistik zur Wirkung von Fahrradhelmen zu machen.
Keine Gundlage ist etwas übertrieben, aber die Schlussfolgerung ist so nicht möglich. Eine Aussage, was passiert wäre, wenn irgendwas anders gewesen wäre, ist bei einem komplexen Unfallvorgang praktisch nicht möglich, egal in welche Richtung.Karsten hat geschrieben:Ehrlich, für diese Aussage sehe ich keinerlei Grundlage.Momomuck hat geschrieben:
Moin,
Ehrlich, Helmdiskussion hin und her - ohne Helm wäre das sehr böse ausgegangen.
Das ist nicht zwingend. 1. wurde der Helm plastisch verformt (er ist zerbrochen), hat also Energie absorbiert und 2. kann sich so ein Helm auch elastisch verformen (siehe Pibach). 3. kann so ein Helm auch vor heftigen Kratzern schützen was er mit sehr geringer elastischer Verformung schafft.Der Fahrrad"Helm" kann seine, ihm zugesprochene Schutzwirkung, nur dadurch entfalten indem sich das Styropor, aus dem er im wesentlichen besteht, plastisch, das heißt dauerhaft zusammendrückt. Nur dabei wird Energie absorbiert, welche sonst in irgendeiner Weise vom Kopf absorbiert würde.
Gerade auf deinen Bildern ist keinerlei Anzeichen einer solchen plastischen Verformung des Styropors zu erkennen.
Aus diesem Befund folgt zwingend, daß deine obige Annahme auf einem Fehlschluß beruht.
Ich finde basierend auf der Erfahrung dieser Länder zumindest das Riskio, dass es in D durch eine Helmpflicht zu einem Rückgang der Radfahrerquote kommt, durchaus signifikant hoch, auch wenn man das auf keine Fall übertragen kann. Dadurch ist es als Argument IMO tauglich, aber nicht als alleiniges. Aber das Gesamtbild ist ja ausschlaggebend.Motte hat geschrieben:ich finde es schwierig (und auch unnötig - weil es bessere Argumente bei uns im Land gibt) mit irgendwelchen Auswirkungen von Helmpflicht in Ländern zu argumentieren, die sich in der Mentalität und im Radverkehrsanteil - bzw. der Art der Radnutzung so grundlegend von Deutschland unterscheiden.
Ich finde das bringt schon sehr relevanten Input. Stell Dir mal vor, bei der UCI wäre die Kopfverletzungsquote durch die Helmpflicht halbiert worden - wie man das vielleicht erwartet hätte. Oder in irgendeinem Land würde die eingeführte Helmpflicht die Kopfverletzungen tatsächlich reduzieren. Oder der Radverkehrsanteil würde nicht zurückgehen. All das gibt es aber nicht. Stattdessen bricht der Radvekehrsanteil komplett weg, die Gefährdung für die Übergebliebenen steigt massiv, und selbst die relative Quote der Kopfverletzungen ist sogar höher. Meiner Meinung nach spricht das Bände.Motte hat geschrieben: Die Bande kann man aber (mit oder ohne Helm) wirklich nicht nehmen um Vergleiche zum Alltag zu ziehen.
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... Auswirkungen von Helmpflicht in Ländern zu argumentieren, die sich in der Mentalität und im Radverkehrsanteil - bzw. der Art der Radnutzung so grundlegend von Deutschland unterscheiden.
Nochmals, kannst du konkrete Studien benennen? Ich nicht, hab aber auch zugegeben nicht intensiv danach gesucht.Pibach hat geschrieben:Es gibt inzwischen ja sehr viele Daten. Veränderungen in Ländern mit verändernder Helmtragequote, vor und nach der Einführung einer Helmpflicht, Vergleichende Studien in unterschiedlichen Bundeststaaten, Studien zu Abhängigkeit vom Alter (Kinder & Senioren), teilweise mit nahezu 100% Helmtragequote, Studien zum richtigen Sitz und korrekter Anwendung, auch Unfall- und Kopfverletzungsquoten bei Radrenenn, vor/nach der Einführung der UCI-Helmpflicht, usw. Allen ist gemein, dass die Kopfverletzungsraten mit Behelmung nicht zurückgehen, ja sie steigen sogar. Z.t sogar erheblich. Die Unfallraten und sonstigen Verletzungen steigen umso mehr. Ich wüsste zumindest von keiner Ausnahme.derSammy hat geschrieben:Aus einer bloßen Korrellation zwischen den Unfallfolgen und Helmtragen lässt sich daher keinesfalls direkt ein kausaler Zusammenhang ableiten.
Och, die meine ich noch nichtmal. Ich habe aber den Eindruck, dass ich helmtragend von PkW z.B. enger=risikoreicher überholt werde. Inwieweit das quantitativ bestätigt werden kann, weiß ich nicht.Pibach hat geschrieben: "Risikokompensation" als Ursache zu vermuten, also dass Helmradler sich sicherer fühlten und etwas riskanter unterwegs seien, finde ich kein überzeugendes Argument.
Ganz unabhängig davon, ob man nun eine positiven oder negative Korrelation zwischen Verletzungsrisiko und Helmtragen ableiten kann, so stelle ich eine grundsätzliche Schwäche der Datenerhebung fest. Selbst wenn man feststellt, dass es bei den Helmträgern zu mehr/weniger Unfällen kommt, so muss man fragen, ob die Helmträgergruppe und die Nichthelmträgergruppe vergleichbar sind. In aller Regel sind sie dies nicht. Ich erware z.B. Unterschiede zwischen der grundsätzlichen Risikobereitschaft, Reaktionszeit, Fahrradtyp, Streckenwahl und Geschwindigkeit, etc. in der Gruppe der freiwilligen Helmträger und der freiwilligen Helmnichtträger. Nimmt man die gleichen Probanden einmal mit und einmal ohne Heln, dann werden die Zeitpunkte verschieden sein; da Unfälle selten sind, müssten die Messreihen über mehrere Jahre laufen, in denen Einflüsse der Verkehrspolitik zum Tragen kommen. Und was messe ich genau. Nur die Folgen von Unfällen? D.h. vermiedene Unfälle zählen nicht?Pibach hat geschrieben: Es gibt natürlich immer eine Restwahrscheinlichkeit, dass Helme und Kopfverletzungen gar nicht so in einem "kausalen Zusammenhang" stehen, die beobachtete Korrelation also an irgendeiner anderen, gemeinsamen Ursache liegt. Aufgrund der Vielfalt der Untersuchungen, der Variation der Rahmenparameter, und der immer sehr eindeutigen Ergebnisse (steigende Kopfverletzungsquoten mit höherer Helmtragequote) drängt sich die Annahme eines kausalen Zusammenhangs aber auf.
Gut, betreiben wir Statistik an zwei Messwerten.Pibach hat geschrieben:Deine beiden Unfallerlebnisse sprechen hier doch gegen Helm, oder sehe ich das falsch? Beim ersten hast Du die Rolle zwar hinbekommen, der Helm hat doch dabei aber wohl zumindest etwas gestört. Oder? Beim 2. Fall, Bauchklatscher, bringt der Helm auch nichts, außer etwas mehr Hebelwirkung auf den Kopf - und hat wohlmöglich das Abrollen verhindert?derSammy hat geschrieben: Sammy, der trotzdem meist mit Helm fährt (weil er auch sportlicher als von vielen PkW-Fahrern erwartet unterwegs ist) und das eine mal, als ihn ein Rechtsabbieger "abgeräumt" hat, auch mit Helm eine Rolle über die Motorhaube hinbekommen hat und auf den Füßen sicher gelandet ist. (Der zweite Abräumer durch einen Rechtsabbieger endete mit einem klassischen von Hüfte und Ellebogen abgefangenem Bauchklatscher.)
Genau.derSammy hat geschrieben:stelle ich eine grundsätzliche Schwäche der Datenerhebung fest.
Moin,Jonny hat geschrieben:Neueste Studie:
http://www.augsburger-allgemeine.de/wis ... 38562.html
Ich musste auch aufrichtig lachen, in Anbetracht dieser Zitierkaskade.Karsten hat geschrieben:...
Bachblüten und Fahrrad"helme" passen meiner Meinung nach prima zusammen.
Fahrrad"helme" sind geradezu die Bachblüten des Radelns.
Ansonsten finde ich auch die Art der Ursprungsmeldung und die beschriebene Datenhistorie faszinierend bemerkenswert.
->Fokusonline berichtet, "lautstark" und groteskerweise daß Fokusmagazin über eine "neue" Studie berichten werde.
->Diverse Nachrichtenagenturen berichten, daß Fokusonline berichtet, daß Fokusmagazin berichten werde..
->Diverse Print- und Onlinemedien veröffentlichen die Meldungen der Nachrichtenagenturen, daß Fokusonline berichtet, daß Fokusmagazin berichten werde, und varriieren und / oder kombinieren diese mit Spekulationen und / oder nichtssagenden Gemeinplätzen.
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