Rücktrittbremse Pro und Kontra

[Karsten]

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Der Kommentar lautet: Von Außen sieht eine "kaputt gebremste" Nabe dann so aus:

[img]http://fstatic0.mtb-news.de/f/xw/68/xw6 ... tod1.JPG?0

Das Foto ist so Beweis-kräftig, daß sich jeder Forumsteilnehmer eine eigene Meinumg bilden kann.
(...)
E²

Moin,
Erstmal Dank für das Bild.
Sieht auf den 1. Blick ja unspektakulär aus, Sachkundige schließen bei soviel Fett auf der Bremsseite natürlich sofort, dass bei dieser Nabe die Bremse überlasted wurde. So what?
Bremshebel abschrauben, Bremsdeckel abziehen, Bremse nachschmieren, ggfls (seehr selten erforderlich) Bremsmantel tauschen.
Ersatzteil findet man beim Schrott/Sperrmüll für lau, geht ja höchst selten kaputt.
Da keine Justierung erforderlich ist, dauert das eher kürzer, als die meisten Wartungsarbeiten an einer Felgenbremse.
Aber was beweist ein Foto eines überlasteten Teils? Ich kann jedes technische Gerät schrotten, indem ich es ausserhalb seiner vorgesehenen Betriebswerte/-grenzen nutze, bzw. "missbrauche".

Gruss
Karsten

Ps.: Herätiker=Ketzer (wenn ich denn gemeint war) empfinde ich als große Ehre.
Heutzutage nennt man diese Leute auch Aufklärer.

[Harry]

Ich hatte mit meiner Rücktrittbremse erst eine einzige brenzlige Situation, da lief in der Fußgänger-/30er Zone eine Frau nur wenige Meter vor mir rechts zwischen den parkenden Autos heraus.

Zu meinem Erstaunen habe ich blitzschnell reagiert. Hätte es mir vorher auch nicht zugetraut, aber die Füße waren deutlich schneller. Das Hinterrad blockierte ruckartig, habe mich leicht quer gestellt und es hat einen Riesenkrach gemacht. Durch die quitschenden Reifen war die Frau vorgewarnt und hatte sich auch sehr erschreckt.

Jedenfalls, erst nach der Fußaktion kam der Griff zum Bremshebel. Die vordere V-Brake verzögert natürlich besser und packte nochmal zu, aber ich mache so selten Vollbremsungen, dass es nicht wirklich Lebensnotwendig ist. Außerdem fahre ich mit meinem Stadtrad meistens nur 15 bis 20 km/h wenns mal schneller geht, dann ist der rechte Finger permanent am Bremshebel für die "richtige" Bremse.

[EmilEmil]

Ein Fall aus der Verwandlschaft:
Stadtrad (26". S-Schlagrahmen,3-Gang F&S Rückschrittnabe) 17 Jahre alt, die Rückschietbremse geht fest. Die Radlerin (auf das Rad als einziges Transportmittel angewiesen) bringt es unter Mühen (Öffi-Transport) zu einem Radhändler. Der hält (wie in Deutschland üblich ?) seinen Termin nicht ein; das Rad soll schließlich nach 3-Wochen fertig sein, es stellt sich dann aber als unfahrbar heraus. Der berühmte Verschlimmbesserer hat erbarmungslos zugeschlagen !
Die Radlerin kauft in einer Kurzschluß-Reaktion ein Baumarkt-Rad für 199,-€.
Was von einem Baumarkt-Rad zu halten ist, braucht nicht weiter diskutiert werden. Was von unfähigen Radschraubern zu halten ist, auch nicht.
Die rückständige Rückschritt-Technik wurde hier schon hinreichend besprochen.
Dennoch gibt es immer wieder Zeitgenossen (-ossinnen), denen man nicht vermitteln kann, daß ein Sicherheits-relevantes Teil nicht so sein soll wie die Rückschietbremse.

Deutschland ist da wohl in einem kollektiven Rückschritt-Wahn befangen. Dödeli,Dödelä,Dödela

MfG EmilEmil

Forumsmitglied @Harry befindet sich im Ignoranden-Stadl