Frontgepäckträger Selbstbau
Verfasst: Sa Mai 11, 2019 7:11 am
Da jemand von mir wissen wollte, wie man einen Frontgepäckträger (Marktübliche Frontgepäckträger sind üblicherweise (Fast Alle !) für Falträder nicht passend, leiden an konstruktiven Gebrechen (Meistens schlappe Seitensteifigkeit u.a.) und sind über Gebühr teuer) selber baut, habe ich etwas zusammengestellt, das ich hier nun ausbreite (Der Fragende hat sich nach meiner Antwort bei mir nicht mehr gemeldet ). Aber solche Eskapaden bin ja mittlerweile gewohnt...……….
Bericht:
Der Gepäckträger (hier die 24" Version) wird vom Material her aus Aluminium-Rohren (Al 6060) aufgebaut und ist im Grundprinzip eine Dreiecksverband-Konstruktion (Die Elemente sind gelenkig miteinander verbunden !) ausgeführt. Alles wird zunächst in einer Ebene (Längsebene) betrachtet. Die Basis ist die als ideal steif angesehene Gabel. Die 2 Anschlußstellen sind a) die vorderen oberen Schutzblech-Streben-Ösen an der Vorderachse , deren seitlicher Abstand zunächst nicht berücksichtigt wird, und b) die Schutzblech-Bohrung in der Gabelkrone mit einem Form-schlüssig verschraubten Klemmbolzen (~ größerer Schutzblech-Kloben für Überlauf-Streben, Quergelenk). Der Gepäckträger stützt sich gelenkig auf dem Klemmbolzen und dem vorderen Bügel ab. Bügel und Gepäckträger sind die Seiten des Dreieckverbandes. Die "ebene" Konstruktion ist damit ausgereizt.
Für das weitere Vorgehen muß man der 3. Dimension Beachtung schenken.
Für gute Seitensteifigkeit hat der Bügel neben der geschraubten Querstrebe eine weitere Querstrebe etwas unterhalb. Dieser obere Rahmen des Bügels ist über Gewindestifte (Antrieb Innensechskant) verschraubt und geklebt. Der Kleber (Stabilit Express aus dem Baumarkt) dient praktisch als Schraubensicherung. Die Gewindestifte (M5) ruhen in geschnittenen Gewinden der 1,5 [mm] dicken Rohre. Wer die Möglichkeit hat, Aluminium zu schweißen, wird das tun. Für den Einbau der Federklappe ist ein 6 [mm] Rohr ebenfalls geschraubt (weiter vorn). Sicherung dto.
Der Grundflächenrahmen (290 x 130 [mm²], Rohrmitte-Rohrmitte) des Gepäckträgers (Biegungen werden mit einem Rohrbieger aus dem Installateur-Bereich geformt !) besteht aus 2 U-Bügeln (10 [mm] Durchmesser und 1,5 [mm] Wanddicke, die stumpf (axial) gegeneinander stoßen und mit einem innenliegenden Stab (7 [mm] ) von 24 [mm] Länge verklebt sind. Praktisch also eine Innenmuffe. Gewinde (Z B. Messingdübel oder Einnietgewinde aus Alu) können eingeklebt werden, wenn hinreichend Länge zur Verfügung steht. Nach dem Kleben und/oder Einnieten sollte man das Gewinde nachschneiden (Klebereste, kleine Verformungen !).
Rechtwinklige Rohrstöße werden bei mir immer mit Gewindestiften verbunden. Theoretisch könnte man auch eine Bohrung setzen und ein kleineres Rohr durchschieben und verkleben. Das hält aber nicht, weil eine über einer Sattelkurve aufgebaute Fläche (Dicke z B. 1,5 [mm]) nicht gleichmäßig mit Kleber bestückt werden kann. Die hochbelastete Verbindung (Biegemomente !) vom Grundflächenrahmen zu dem an der Gabelkrone geklemmten hinteren Bügel (Muß demontierbar sein !) ist am Grundflächenrahmen mit Linsen-Senkkopfschrauben verschraubt und steckt in M5 Messingdübeln, die in dem hinteren Bügel auf 15 [mm] Länge gekürzt und dann eingeklebt sind.
Die Details sind aus den beigefügten Bildern ersichtlich. Der Gepäckträger des 24" Falters (Gelb) wurde mit 8 Wasserflaschen (= 12 [kg]) plus Korb, total = 13 [kg] statisch erfolgreich getestet. Dynamische Lasten (Anregung durch vertikale oder seitliche Unebenheiten) wurden bisher nicht getestet (Auch nicht im Fahrtest !) . Als max. Belastung ist 7 [kg] vorgesehen.
Das zweite Bild, Gepäckträger in Draufsicht, ist vom 20" Falter (Rot). Dieser wurde ebenso gebaut und hat auch beim Grundflächenrahmen das gleiche Maß.
So weit meine Information. Wenn jemand die Möglichkeit hat zu schweißen, der wird schweißen. Es geht schneller und macht weniger Mühe, trotz der bei bestimmten Alu-Legierungen notwendigen Wärmebehandlung.
MfG EmilEmil
Bericht:
Der Gepäckträger (hier die 24" Version) wird vom Material her aus Aluminium-Rohren (Al 6060) aufgebaut und ist im Grundprinzip eine Dreiecksverband-Konstruktion (Die Elemente sind gelenkig miteinander verbunden !) ausgeführt. Alles wird zunächst in einer Ebene (Längsebene) betrachtet. Die Basis ist die als ideal steif angesehene Gabel. Die 2 Anschlußstellen sind a) die vorderen oberen Schutzblech-Streben-Ösen an der Vorderachse , deren seitlicher Abstand zunächst nicht berücksichtigt wird, und b) die Schutzblech-Bohrung in der Gabelkrone mit einem Form-schlüssig verschraubten Klemmbolzen (~ größerer Schutzblech-Kloben für Überlauf-Streben, Quergelenk). Der Gepäckträger stützt sich gelenkig auf dem Klemmbolzen und dem vorderen Bügel ab. Bügel und Gepäckträger sind die Seiten des Dreieckverbandes. Die "ebene" Konstruktion ist damit ausgereizt.
Für das weitere Vorgehen muß man der 3. Dimension Beachtung schenken.
Für gute Seitensteifigkeit hat der Bügel neben der geschraubten Querstrebe eine weitere Querstrebe etwas unterhalb. Dieser obere Rahmen des Bügels ist über Gewindestifte (Antrieb Innensechskant) verschraubt und geklebt. Der Kleber (Stabilit Express aus dem Baumarkt) dient praktisch als Schraubensicherung. Die Gewindestifte (M5) ruhen in geschnittenen Gewinden der 1,5 [mm] dicken Rohre. Wer die Möglichkeit hat, Aluminium zu schweißen, wird das tun. Für den Einbau der Federklappe ist ein 6 [mm] Rohr ebenfalls geschraubt (weiter vorn). Sicherung dto.
Der Grundflächenrahmen (290 x 130 [mm²], Rohrmitte-Rohrmitte) des Gepäckträgers (Biegungen werden mit einem Rohrbieger aus dem Installateur-Bereich geformt !) besteht aus 2 U-Bügeln (10 [mm] Durchmesser und 1,5 [mm] Wanddicke, die stumpf (axial) gegeneinander stoßen und mit einem innenliegenden Stab (7 [mm] ) von 24 [mm] Länge verklebt sind. Praktisch also eine Innenmuffe. Gewinde (Z B. Messingdübel oder Einnietgewinde aus Alu) können eingeklebt werden, wenn hinreichend Länge zur Verfügung steht. Nach dem Kleben und/oder Einnieten sollte man das Gewinde nachschneiden (Klebereste, kleine Verformungen !).
Rechtwinklige Rohrstöße werden bei mir immer mit Gewindestiften verbunden. Theoretisch könnte man auch eine Bohrung setzen und ein kleineres Rohr durchschieben und verkleben. Das hält aber nicht, weil eine über einer Sattelkurve aufgebaute Fläche (Dicke z B. 1,5 [mm]) nicht gleichmäßig mit Kleber bestückt werden kann. Die hochbelastete Verbindung (Biegemomente !) vom Grundflächenrahmen zu dem an der Gabelkrone geklemmten hinteren Bügel (Muß demontierbar sein !) ist am Grundflächenrahmen mit Linsen-Senkkopfschrauben verschraubt und steckt in M5 Messingdübeln, die in dem hinteren Bügel auf 15 [mm] Länge gekürzt und dann eingeklebt sind.
Die Details sind aus den beigefügten Bildern ersichtlich. Der Gepäckträger des 24" Falters (Gelb) wurde mit 8 Wasserflaschen (= 12 [kg]) plus Korb, total = 13 [kg] statisch erfolgreich getestet. Dynamische Lasten (Anregung durch vertikale oder seitliche Unebenheiten) wurden bisher nicht getestet (Auch nicht im Fahrtest !) . Als max. Belastung ist 7 [kg] vorgesehen.
Das zweite Bild, Gepäckträger in Draufsicht, ist vom 20" Falter (Rot). Dieser wurde ebenso gebaut und hat auch beim Grundflächenrahmen das gleiche Maß.
So weit meine Information. Wenn jemand die Möglichkeit hat zu schweißen, der wird schweißen. Es geht schneller und macht weniger Mühe, trotz der bei bestimmten Alu-Legierungen notwendigen Wärmebehandlung.
MfG EmilEmil