Splithub hat geschrieben: ↑So Mär 26, 2017 2:23 pm.......................
..... Zunächst zum Atlantic Kettenreiniger, die Beschreibung liest sich vielversprechend aber der Erfolg ist Null, selbst nach erhöhtem Aufwand, angefangen nach Anleitung Reiniger auf sauberes Tuch und Kette da durchgezogen - löst weniger als der trockene Lappen. Dann direkt auf die Kette gesprüht und durch Lappen gezogen - zum Dreck gesellt sich Reiniger, kaum Reinigung. Zum Schluß den Inhalt der Flasche in eine Tupperdose und Kette drin gebadet, einwirken lassen, geschwenkt, mit Bürste bearbeitet - klares Wasser hätte das Gleiche bewirkt. Das Zeug löst keinen Schmutz, kein Fett und ist selbst nicht mehr von der Kette runterzubekommen..........
Zum Atlantic Dry Kettenfluid: Die Tropfflasche ist kaum dosierbar, es läuft vorn einfach raus, Anwendung nach Anleitung ist nicht möglich. Nach Auftragen erstarrt es viel zu schnell und kriecht kaum, anders als das Kettenspray das ich sonst verwende welches gut sichtbar schäumend den Weg in die Schmierstellen sucht...................
.................... , freue mich schon auf die Benzinorgie :....................
Auch, wenn Sheldon Brown Zitrusreiniger für die Kette verwendet hat, gehören Säuren und Wasser gar nicht auf eine Kette. Säuren nimmt man nur für eine verostete Kette als letzten Rettungsversuch.Das Nachspülen mit viel Wasser ist dann Pflicht. Das Problem bei Wasser ist dann, es so schnell aus den Gelenksspalten der Kette herauszubekommen, daß kein erneuter Rost entsteht. Ein Geschirrspülmittel kann dann dabei hilfreich sein.
Eine gepflegte Kette produziert
immer einen feinen Abrieb (Stichworte: Flächenpressung plus Relativbewegung !), Körnung dieser Sytem-Partikel ist etwa wie 1000-er Sandpapier. Bei einer gekapselten Kette (Chainglider !) kommt da nichts mehr hinzu, bei einer offenen Kette (zB wegen Schaltung) gibt es den Beschuß mit den Partikeln der Fahrbahn, die wegen der guten Adhäsion (Scher- und Druck-feste Schmiermittel haben auch immer diese gute Adhäsion !) an der Kette haften. Diese gelangen während des Fahrens auch in die Gelenkspalte und sorgen zusammen mit dem Schmiermittel für weiteren Verschleiß. Ein charakteristisches Stichwort dafür ist
Schmirgelpaste .
Eine weitere Gefahr droht der Kette von "äußerem " Wasser durch Regen oder Spritzwasser, das das Schmiermittel verdünnt, in Form von Schmutzwasser enthält es eben auch noch Partikel.
Die Verdünnung ist mit Nachschmieren teilweise zu beheben. Nachschmieren ist nach ca 20 ( ~400 [km] ?) Betriebsstunden aus dem Grunde angebracht, weil sich das Schmiermittel verbraucht und der Wirkungsgrad der Kette absinkt. Bei einer Kette im
Reinraum (Chainglider ?) zB von 98 % auf 96 % nach 40 Stunden, nach 80 Stunden 98 % auf 90 % (Die 90 % sind kein Schreibfehler !)
Nachschmieren ist gut, aber irgendwann muß die Kette gereinigt und neu gefettet werden, und das ist dann auch besser.
Zum Reinigen nimmt man einen Besteckkasten und Waschbenzin, man feiert aber keine Benzin-Orgien. Ca 0,3 [l] , von denen die Hälfte wiederverwendet wird, sind dafür ausreichend. Waschbenzin verdunstet Rückstands-frei innerhalb einer Stunde. Gute Belüftung ist Pflicht !. 1 [l] Waschbenzin kosten ca 5 €. Wer meint, daß er für ein Spezial-Reinigungsmittel der Grattler-Industrie pro Liter unbedingt 26 € bezahlen möchte, und dann auf die Nase fällt, dem kann ich nur gratulieren und daran erinnern: "Es war schon immer etwas Besonderes, einen teuren Geschmack zu haben".
Zum DRY11 kann ich noch fast Nichts sagen, da es für die Testphase auf einer frischen Kette und einem frischen Ritzelpaket *) vorgesehen ist. Die "Tropfflasche" ist jedenfalls von gleicher Bauart wie die beim Dynamic Kettenschmierstoff, mit der ich bisher zurechtgekommen bin (Ohne die Dosierbarkeit als nicht zu übertreffenden Stand der Entwicklung bezeichnen zu wollen !).
Wer einfach zuviel überflüssige Kaufkraft besitzt, benutzt natürlich Kettenspray und Seidenhalstücher zum Abdecken der absolut nicht für Schmierung vorgesehenen Fahrradteile wie Reifen oder Bremsscheiben. Ja, wer kein Brot mehr hat, soll einfach Kuchen essen
*) Mein Fitnessrad ist vorgesehen, bei dem der Umbau auf 3x11-fach zwar abgeschlossen, das aber derzeit nicht fahrbereit ist, da die SRAM-Drehgriffe eine offenbar konstruktive Macke haben (Sie geben irgendwann den Seilweg nicht mehr ganz frei !). Es ist schon zweimal passiert und auf den dritten Drehgriff warte ich jetzt. Wäre ja schön, von SRAM mal was Gutes berichten zu können
MfG EmilEmil