Re: Radreise quer durch Deutschland und Alpen mit Faltrad oder MTB?
Verfasst: Di Apr 24, 2018 9:24 pm
Konkret reden kann ich nur über Dinge, die ich selbst nutze. Ich hab lange Zeit einen BOB Yak am 28 Zoll Reiserad gefahren und meinen Cyclone (Typ I - etwas modifiziert - damit man auch dort die Räder umstecken kann) schon über 11 Jahre. Und besitze mittlerweile auch einen zweiten Neuen den Typ IV. Der auch im Video vorkommt.
Mit beiden hab ich längere Radtouren gemacht und beide auch (versucht) in den Alltag zu integrieren. Das war bei mir mit dem BOB Yak nicht erfolgreich. Als Reiseanhänger war er hingegen super. Stärken und Schwächen haben beide.
Mal davon abgesehen, dass so ein zweirädriger Anhänger auch später beim Einkaufen von Nutzen ist, hat der Cyclone seine Stärke in der Vielseitigkeit – insbesondere wenn der ÖPNV mit ins Spiel kommt. Das Video hier zeigt seine ganze Bandbreite: https://www.youtube.com/watch?v=uyOlTUrTI2I
Er fährt ausgesprochen stabil. Hängt auch mit der tiefen Bauweise zusammen. Die Radachse ist dort ja auf Höhe der Ladefläche. Ich hab auf Waldwegen und verwurzelten Wiesenwegen keine Probleme gehabt. Verblockte Bachläufe kann man damit natürlich dann vergessen. Das ist aber auch mit dem Einspurhänger nicht ganz ohne, weil das Gespann ja länger ist, als ein Solorad.
Was das Video nicht zeigt, dass es für kleine und große Fahrräder jeweils spezielle Deichseln gibt. Man kann ihn also an mehreren Rädern nutzen und man bekommt nahezu jedes (Ersatzteil-) Teil auch einzeln. Das ist heutzutage leider nicht mehr selbstverständlich. Wenn die Hängertasche nicht so voll ist, kann man die Räder (mit herausgenommener Achse) auch in das Bodenfach einschieben. Die Zusatztasche (aus dem Video) muss man dann nicht obenauf montieren.
Er hat – wie alle zweirädrigen Hänger dort seine Grenzen, wo der Weg zu eng wird und dort, wo die Spurrillen so tief sind, dass er auf dem Mittelstreifen aufsetzt. Also z.B. Feldwege, die von Traktorenreifen so ausgehöhlt sind, dass man mit dem Rad nur auf der Mittelspur noch fahren oder schieben kann. Überall wo man mit einem Trike durchkommt, da kommt man auch mit so einem Hänger durch.
Ein BOB Yak passt überall durch, wo auch das Rad durch passt. Alle mir bekannten Einspurhänger sind ganz „besch….eiden“ zu händeln, wenn man sie abkoppelt. Die Deichsel steht einfach störend im Raum und man kann ihn nicht so ohne weiteres einfach hinter sich her ziehen. Sie stören – wenn sie schwer beladen sind – ganz massiv das Lenkverhalten des Fahrrades. Gerade bei Kurvenfahrten.
Ich würde beim BOB Yak daher nicht mehr als 20 kg aufladen. Da ich mit ihm und mit 30 und 35 kg Ladung einige Reisen unternommen habe, weiß ich wovon ich rede. Das würde ich mir freiwillig nicht noch mal antun.
Das gekoppelte Gespann ist nicht immer stabil zu parken. Der Hänger zerrt ziemlich kräftig an der Hinterachse. Beim Fahren in der Ebene vergisst man aber schnell, dass er dran ist. Schräg über eine Kante zu fahren macht ihm nix aus (ein zweirädriger Hänger würde dabei kippen). Ich persönlich finde ihn zum Einkaufen ziemlich unpraktisch.
Wenn Du gerne „Trails“ fahren möchtest – dann würde ich MTB + Einradhänger nehmen.
Unterwegs hat so eine Hängertasche, die man ja wie einen Koffer öffnen kann, den Vorteil, dass man ohne Umgraben überall schnell dran kommt. Ein Hänger verleitet aber auch dazu viel zu viel Krempel mitzuschleppen. In die Cyclone Tasche z.B. passen 100 Liter – das entspricht diesen Monsterkoffern der Fernreisenden. Das muss man dann auch die Berge hoch ziehen.
Welchen „Luxus“ Du unterwegs brauchst – das weißt nur Du selbst. Ich selbst bin kein Minimalist – nie gewesen. Wenn schon Camping – dann auch mit Wasserkessel, Thermoskanne, Filtertütenhalter und gemütlichem Faltschemel. Mach ich aber mittlerweile nicht mehr – ich verzichte lieber auf den ganzen Gepäck-Kram und übernachte in Landgasthöfen. Da muss ich nicht im Regen nachts zum Toilettenhaus marschieren, bei Dauerregen im feuchten müffelnden Zelt schlafen, sondern gehe morgens ausgeschlafen.und geduscht zum Frühstücksbuffet, während die Akkus für den ganzen Elektrokrams, den man so mitschleppt, geladen werden. Dann reichen mir für 10 Tage Touren auch locker zwei Taschen hinten am Rad.
Ein feuchtes Zelt kann aber z.B. prima unterwegs oben auf dem Hänger trocknen. Das ist am Gepäckträger ungleich umständlicher. Wenn man durch Aufladen von Isomatte, Zelt und Schlafsack am Gepäckträger nicht mehr richtig treten kann (das kommt immer auf den Einzelfall an) wäre das für mich ein "No Go" - dann ist der Hänger immer die bessere Lösung. Bei zappeligen Falträdern beruhigt ein Lowrider die Fahrweise - das ist bei längeren Strecken ganz angenehm. Lowrider und Hänger wäre daher mein Favorit bei viel Gepäck.
Mit beiden hab ich längere Radtouren gemacht und beide auch (versucht) in den Alltag zu integrieren. Das war bei mir mit dem BOB Yak nicht erfolgreich. Als Reiseanhänger war er hingegen super. Stärken und Schwächen haben beide.
Mal davon abgesehen, dass so ein zweirädriger Anhänger auch später beim Einkaufen von Nutzen ist, hat der Cyclone seine Stärke in der Vielseitigkeit – insbesondere wenn der ÖPNV mit ins Spiel kommt. Das Video hier zeigt seine ganze Bandbreite: https://www.youtube.com/watch?v=uyOlTUrTI2I
Er fährt ausgesprochen stabil. Hängt auch mit der tiefen Bauweise zusammen. Die Radachse ist dort ja auf Höhe der Ladefläche. Ich hab auf Waldwegen und verwurzelten Wiesenwegen keine Probleme gehabt. Verblockte Bachläufe kann man damit natürlich dann vergessen. Das ist aber auch mit dem Einspurhänger nicht ganz ohne, weil das Gespann ja länger ist, als ein Solorad.
Was das Video nicht zeigt, dass es für kleine und große Fahrräder jeweils spezielle Deichseln gibt. Man kann ihn also an mehreren Rädern nutzen und man bekommt nahezu jedes (Ersatzteil-) Teil auch einzeln. Das ist heutzutage leider nicht mehr selbstverständlich. Wenn die Hängertasche nicht so voll ist, kann man die Räder (mit herausgenommener Achse) auch in das Bodenfach einschieben. Die Zusatztasche (aus dem Video) muss man dann nicht obenauf montieren.
Er hat – wie alle zweirädrigen Hänger dort seine Grenzen, wo der Weg zu eng wird und dort, wo die Spurrillen so tief sind, dass er auf dem Mittelstreifen aufsetzt. Also z.B. Feldwege, die von Traktorenreifen so ausgehöhlt sind, dass man mit dem Rad nur auf der Mittelspur noch fahren oder schieben kann. Überall wo man mit einem Trike durchkommt, da kommt man auch mit so einem Hänger durch.
Ein BOB Yak passt überall durch, wo auch das Rad durch passt. Alle mir bekannten Einspurhänger sind ganz „besch….eiden“ zu händeln, wenn man sie abkoppelt. Die Deichsel steht einfach störend im Raum und man kann ihn nicht so ohne weiteres einfach hinter sich her ziehen. Sie stören – wenn sie schwer beladen sind – ganz massiv das Lenkverhalten des Fahrrades. Gerade bei Kurvenfahrten.
Ich würde beim BOB Yak daher nicht mehr als 20 kg aufladen. Da ich mit ihm und mit 30 und 35 kg Ladung einige Reisen unternommen habe, weiß ich wovon ich rede. Das würde ich mir freiwillig nicht noch mal antun.
Das gekoppelte Gespann ist nicht immer stabil zu parken. Der Hänger zerrt ziemlich kräftig an der Hinterachse. Beim Fahren in der Ebene vergisst man aber schnell, dass er dran ist. Schräg über eine Kante zu fahren macht ihm nix aus (ein zweirädriger Hänger würde dabei kippen). Ich persönlich finde ihn zum Einkaufen ziemlich unpraktisch.
Wenn Du gerne „Trails“ fahren möchtest – dann würde ich MTB + Einradhänger nehmen.
Unterwegs hat so eine Hängertasche, die man ja wie einen Koffer öffnen kann, den Vorteil, dass man ohne Umgraben überall schnell dran kommt. Ein Hänger verleitet aber auch dazu viel zu viel Krempel mitzuschleppen. In die Cyclone Tasche z.B. passen 100 Liter – das entspricht diesen Monsterkoffern der Fernreisenden. Das muss man dann auch die Berge hoch ziehen.
Welchen „Luxus“ Du unterwegs brauchst – das weißt nur Du selbst. Ich selbst bin kein Minimalist – nie gewesen. Wenn schon Camping – dann auch mit Wasserkessel, Thermoskanne, Filtertütenhalter und gemütlichem Faltschemel. Mach ich aber mittlerweile nicht mehr – ich verzichte lieber auf den ganzen Gepäck-Kram und übernachte in Landgasthöfen. Da muss ich nicht im Regen nachts zum Toilettenhaus marschieren, bei Dauerregen im feuchten müffelnden Zelt schlafen, sondern gehe morgens ausgeschlafen.und geduscht zum Frühstücksbuffet, während die Akkus für den ganzen Elektrokrams, den man so mitschleppt, geladen werden. Dann reichen mir für 10 Tage Touren auch locker zwei Taschen hinten am Rad.
Ein feuchtes Zelt kann aber z.B. prima unterwegs oben auf dem Hänger trocknen. Das ist am Gepäckträger ungleich umständlicher. Wenn man durch Aufladen von Isomatte, Zelt und Schlafsack am Gepäckträger nicht mehr richtig treten kann (das kommt immer auf den Einzelfall an) wäre das für mich ein "No Go" - dann ist der Hänger immer die bessere Lösung. Bei zappeligen Falträdern beruhigt ein Lowrider die Fahrweise - das ist bei längeren Strecken ganz angenehm. Lowrider und Hänger wäre daher mein Favorit bei viel Gepäck.