Mit dem Falter über die Alpen
Verfasst: Sa Okt 24, 2015 8:56 pm
Hallo Faltradfreunde,
im August 2015 habe ich mir einen lang ersehnten Wunsch erfüllt und bin mit meinem Falter 2 mal über die Alpen gefahren. Wenn es Euch interessiert, dann lade ich Euch hier zu meinem kleinen Reisebericht ein.
Die Route führte mich von Donauwörth entlang der Via Claudia Augusta über den Fernpass und den Reschenpass bis Bozen. Anschließend zurück entlang des Eisacktal-Radwegs über Brixen und Sterzing zum Brennerpass. Von dort hinunter nach Innsbruck und entlang des Inntalradwegs bis Kufstein. Südlich um München herum am Mangfallradweg und der Via Julia entlang Richtung Gauting und zum Schluß teilweise über die Via Danubia und die Claudia Augusta wieder zurück nach Donauwörth. Insgesamt war ich 10 Tage auf 930 km Radstrecke plus einem Tag (2 x 400 km) Hin- und Rückweg mit dem Auto nach Donauwörth unterwegs.
Bereits im Februar 2015 - also 6 Monate vorher - habe ich mit meinen Reiseplanungen begonnen. Die Via Claudia war von Anfang an gesetzt, allerdings war ich erst letztes Jahr in der Toskana und in Venedig. Irgendwann reifte dann der Gedanke, auch mit dem Rad über die Alpen wieder zurück zu fahren. Meinen ersten Plan, von der Toskana aus über Cortina d'Ampezzo und die Tauern zu fahren, habe ich aus Zeitgründen wieder verworfen. Es mußte eine kürzere Strecke her, da ich nur 13 Tage hatte. Und weil es nicht so viele faltradfreundliche Alpenpässe gibt, blieb letztlich nur der Brenner und somit der Eisacktalradweg.
Da ich nicht im Entferntesten wußte, was mich auf den Pässen erwartet, hieß meine Feierabendbeschäftigung in den letzten Wochen vor der Abreise: "Training, Training, Training".
Immer wenn es ging, hab ich mir die höchsten und steilsten Strecken in der Gegend um meine Heimat vorgenommen und so manches Shirt vollgeschwitzt. Ich weiß, der Haarstrang um die Ecke ist kein Vergleich zu den Alpen. Aber wer sich schon mal in Fröndenberg an der Eulenstraße versucht hat,....
Auch das Dahon Mµ P8 Sport musste etwas modifiziert werden. Das originale 53-er Kettenblatt ist alles andere als geeignet, um damit über den Reschenpass zu fahren. Da es aber nicht nur bergauf ging, habe ich es drangelassen und ein 44-er zusätzlich angebracht. Das Runterschalten ging per Fuß gegen die Kette, hoch geschaltet wurde per Hand. Das daraus resultierende Problem der Kettenlänge in Verbindung mit dem kurzen Umwerfer der Neos 2.0-Schaltung hab ich durch einfaches Ignorieren der Gänge 6 - 8 gelöst. Die brauchte ich bergauf sowieso nicht.
Ich hatte mir zwar Bikelines für die einzelnen Routen geholt, jedoch dienten sie nur zur Planung. Aus Gewichtsgründen blieben sie zu Hause. Zur Navigation hab ich mich einzig auf - bei mir - altbewährtes verlassen, alles auf GPSies geplant und dann auf mein Samsung S3 Mini geladen. Zusammen mit der App Oruxmaps und entsprechenden OSM-Karten wusste ich immer, wo ich war. Zusätzliche Topo-Karten der Route hatte ich mit dem Mobile Atlas Creator erstellt. Für den Notfall eines Totalausfalls oder Diebstahls des Smartphones, hatte ich alle Daten in die Cloud geladen. So hätte ich unterwegs mit einem neuen Telefon alles wieder herstellen können.
Zum Problem der Stromversorgung des Smartphones auf längeren Strecken habe ich lange überlegt, den Nabendynamo einzubeziehen. Ich habe mich dann jedoch für ein 5200-er Akkupack entschieden, da es wesentlich günstiger ist und man es auch mal abends mit in den Biergarten nehmen oder die Kamera laden kann. Die Lösung erschien mir deutlich flexibler.
Unterwegs ist jedoch ein Problem aufgetaucht, mit dem ich im Vorfeld überhaupt nicht gerechnet hätte. Überhitzung. Da ich ab dem 3. Reisetag strahlenden Sonnenschein und Temperaturen zwischen 32 und 39 Grad (in Bozen) hatte, ließ sich das Smartphone in seiner schwarzen Lenkertasche nicht mehr auf Ladeaktionen während der Fahrt ein. Der Überhitzungsschutz sorgte dafür. Zusätzliche Pausen im Schatten waren hierfür erforderlich.
Zum Thema Kleidung und Packtaschen: Auf einer Tour über die Alpen muß man eigentlich mit allem rechnen. Auch mal mit Nachtfrost im August. Neben der Softshell-Jacke und Gamaschen für die Schuhe hatte ich sogar ein Halstuch und Handschuhe mit. Man weiß ja nie. Gebraucht hab ich davon zwar nichts, aber da steckt man eben nicht drin. Verpackt wurde alles in meinem bewährten Vaude-Packtaschenset mit Köfferchen obenauf. In der rechten Packtasche eine Kühltasche mit Akkus für Getränke, ein wenig Wurst und Käse für unterwegs und zusätzlich die Regenkleidung. Die linke Tasche war für den übrigen Klimbim wie Ladegeräte, Werkzeug, Ersatzzüge, Schuhe, usw.
Da ich ja mit allem rechne, hab ich mir vor der Fahrt auch ein paar Ersatzspeichen besorgt, die ich platzsparend im Lenkerrohr verstaute. Auch rechnete ich damit, nach der langen Abfahrt durch das Vinschgau bis Bozen meine Bremsbeläge erneuern zu müssen. Und da man nie weiß, wo der nächste Radladen ist, hab ich die, und natürlich auch einen Ersatzmantel dabei gehabt.
So, nun hab ich viel über die Vorbereitung und Planung geschrieben. Ich könnte jetzt noch zig Seiten über die Tour und die schöne Landschaft schreiben, aber das geht besser mit einem kleinen Film, den ich auf YouTube hochgeladen hab. Wenn ihr Lust und Laune habt, mit mir zusammen noch mal mit dem Falter über die Alpen zu fahren, Bier und Chips holen und einfach zurücklehnen.
https://www.youtube.com/watch?v=3G9zxxuCvCM
im August 2015 habe ich mir einen lang ersehnten Wunsch erfüllt und bin mit meinem Falter 2 mal über die Alpen gefahren. Wenn es Euch interessiert, dann lade ich Euch hier zu meinem kleinen Reisebericht ein.
Die Route führte mich von Donauwörth entlang der Via Claudia Augusta über den Fernpass und den Reschenpass bis Bozen. Anschließend zurück entlang des Eisacktal-Radwegs über Brixen und Sterzing zum Brennerpass. Von dort hinunter nach Innsbruck und entlang des Inntalradwegs bis Kufstein. Südlich um München herum am Mangfallradweg und der Via Julia entlang Richtung Gauting und zum Schluß teilweise über die Via Danubia und die Claudia Augusta wieder zurück nach Donauwörth. Insgesamt war ich 10 Tage auf 930 km Radstrecke plus einem Tag (2 x 400 km) Hin- und Rückweg mit dem Auto nach Donauwörth unterwegs.
Bereits im Februar 2015 - also 6 Monate vorher - habe ich mit meinen Reiseplanungen begonnen. Die Via Claudia war von Anfang an gesetzt, allerdings war ich erst letztes Jahr in der Toskana und in Venedig. Irgendwann reifte dann der Gedanke, auch mit dem Rad über die Alpen wieder zurück zu fahren. Meinen ersten Plan, von der Toskana aus über Cortina d'Ampezzo und die Tauern zu fahren, habe ich aus Zeitgründen wieder verworfen. Es mußte eine kürzere Strecke her, da ich nur 13 Tage hatte. Und weil es nicht so viele faltradfreundliche Alpenpässe gibt, blieb letztlich nur der Brenner und somit der Eisacktalradweg.
Da ich nicht im Entferntesten wußte, was mich auf den Pässen erwartet, hieß meine Feierabendbeschäftigung in den letzten Wochen vor der Abreise: "Training, Training, Training".
Immer wenn es ging, hab ich mir die höchsten und steilsten Strecken in der Gegend um meine Heimat vorgenommen und so manches Shirt vollgeschwitzt. Ich weiß, der Haarstrang um die Ecke ist kein Vergleich zu den Alpen. Aber wer sich schon mal in Fröndenberg an der Eulenstraße versucht hat,....
Auch das Dahon Mµ P8 Sport musste etwas modifiziert werden. Das originale 53-er Kettenblatt ist alles andere als geeignet, um damit über den Reschenpass zu fahren. Da es aber nicht nur bergauf ging, habe ich es drangelassen und ein 44-er zusätzlich angebracht. Das Runterschalten ging per Fuß gegen die Kette, hoch geschaltet wurde per Hand. Das daraus resultierende Problem der Kettenlänge in Verbindung mit dem kurzen Umwerfer der Neos 2.0-Schaltung hab ich durch einfaches Ignorieren der Gänge 6 - 8 gelöst. Die brauchte ich bergauf sowieso nicht.
Ich hatte mir zwar Bikelines für die einzelnen Routen geholt, jedoch dienten sie nur zur Planung. Aus Gewichtsgründen blieben sie zu Hause. Zur Navigation hab ich mich einzig auf - bei mir - altbewährtes verlassen, alles auf GPSies geplant und dann auf mein Samsung S3 Mini geladen. Zusammen mit der App Oruxmaps und entsprechenden OSM-Karten wusste ich immer, wo ich war. Zusätzliche Topo-Karten der Route hatte ich mit dem Mobile Atlas Creator erstellt. Für den Notfall eines Totalausfalls oder Diebstahls des Smartphones, hatte ich alle Daten in die Cloud geladen. So hätte ich unterwegs mit einem neuen Telefon alles wieder herstellen können.
Zum Problem der Stromversorgung des Smartphones auf längeren Strecken habe ich lange überlegt, den Nabendynamo einzubeziehen. Ich habe mich dann jedoch für ein 5200-er Akkupack entschieden, da es wesentlich günstiger ist und man es auch mal abends mit in den Biergarten nehmen oder die Kamera laden kann. Die Lösung erschien mir deutlich flexibler.
Unterwegs ist jedoch ein Problem aufgetaucht, mit dem ich im Vorfeld überhaupt nicht gerechnet hätte. Überhitzung. Da ich ab dem 3. Reisetag strahlenden Sonnenschein und Temperaturen zwischen 32 und 39 Grad (in Bozen) hatte, ließ sich das Smartphone in seiner schwarzen Lenkertasche nicht mehr auf Ladeaktionen während der Fahrt ein. Der Überhitzungsschutz sorgte dafür. Zusätzliche Pausen im Schatten waren hierfür erforderlich.
Zum Thema Kleidung und Packtaschen: Auf einer Tour über die Alpen muß man eigentlich mit allem rechnen. Auch mal mit Nachtfrost im August. Neben der Softshell-Jacke und Gamaschen für die Schuhe hatte ich sogar ein Halstuch und Handschuhe mit. Man weiß ja nie. Gebraucht hab ich davon zwar nichts, aber da steckt man eben nicht drin. Verpackt wurde alles in meinem bewährten Vaude-Packtaschenset mit Köfferchen obenauf. In der rechten Packtasche eine Kühltasche mit Akkus für Getränke, ein wenig Wurst und Käse für unterwegs und zusätzlich die Regenkleidung. Die linke Tasche war für den übrigen Klimbim wie Ladegeräte, Werkzeug, Ersatzzüge, Schuhe, usw.
Da ich ja mit allem rechne, hab ich mir vor der Fahrt auch ein paar Ersatzspeichen besorgt, die ich platzsparend im Lenkerrohr verstaute. Auch rechnete ich damit, nach der langen Abfahrt durch das Vinschgau bis Bozen meine Bremsbeläge erneuern zu müssen. Und da man nie weiß, wo der nächste Radladen ist, hab ich die, und natürlich auch einen Ersatzmantel dabei gehabt.
So, nun hab ich viel über die Vorbereitung und Planung geschrieben. Ich könnte jetzt noch zig Seiten über die Tour und die schöne Landschaft schreiben, aber das geht besser mit einem kleinen Film, den ich auf YouTube hochgeladen hab. Wenn ihr Lust und Laune habt, mit mir zusammen noch mal mit dem Falter über die Alpen zu fahren, Bier und Chips holen und einfach zurücklehnen.
https://www.youtube.com/watch?v=3G9zxxuCvCM