Hallo Udo,
da der Niederrhein gerade so gut für den Tourismus erschlossen wird, möchte ich in dem Zusammenhang auch auf einige Kuriositäten besonderer Art hinweisen. Hier gibt es auch heute noch Umweltsünden, die jeder Beschreibung spotten.
Hier wurde an vielen Stellen Kies aus dem Boden geholt und diie Löcher vielfach wieder mit besonders giftigem Material verfüllt. Diese Stellen sehen heute besonders hübsch aus, es grasen Kühe, es wächst der Mais und Störche suchen nach Nahrung.
Die Halde Eyller Berg, der neuen Universitätsstadt Kamp-Lintfort, ist ein besonders grausiges Beispiel. Hier habe ich übrigens Anfang der 70ger an meinem ersten Radrennen teilgenommen, über das ich ja schon berichtet habe.
http://www.giftberg.de/pdf/chronik.pdf
Dies ist bis zum heutigen Tage eine Giftmülldeponie der Kategorie 3. Da kannst du mal mit dem Rad drum herum fahren, echt wunderschön, der Mammutbaum steht etwa an der Giftmüllwaage. Die Gefährlichkeit wird meist runtergespielt, aber fahre hier mal im Sommer bei über 30 Grad rum, die Straßen sind immer feucht. Die Zufahrtstraße wird in mindestens halbstündigem Abstand feucht gekehrt, das hat bestimmt seine Gründe.
Beispiel 2. Dort wo ich bereits viele Störche auf Kuhwiesen fotografiert habe. Hier wurde noch vor wenigen Jahren Müll in flüssiger Form von Schiffen in die direkt am Rhein liegenden Kieslöcher gepumpt. Vieles wurde dann bei leichtem Hochwasser auch schon wieder Richtung Holland fortgespült. Nur ein kleiner Teil ist heute noch eine Restrikted Area, auf der anscheinend nur noch nach Einbruch der Dunkelheit gearbeitet wird.
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/rhe ... -1.1089359
Hier noch ein drittes Beispiel vom Altrhein bei Ossenberg, dort wo heute neue Radwege entstehen und die Warnschilder vor erhöhter Radioaktivität mittlerweile weggerostet oder entfernt wurden.
http://www.sgb-rheinberg.de/SGB/rubrike ... vitaet.htm
Daher habe ich immer etwas gemischte Gefühle, wenn vom wunderschönen Niederrhein gesprochen wird oder viele Halden mit Vergangenheit als Naherholungsgebiete verkauft werden.
Für das erhöhte Auftreten von Krebserkrankungen bei Anwohnern hat bisher noch niemand eine Erkläung gefunden - verrückte Welt.
Ein nachdenklicher Gruß
Reimund